Colonia Augusta Treverorum/Treveris/Trier

450 Jahre römische Geschichte

in Ostgallien


Trier - von der Marienhöhe/Markusberg (früher wohl Marsberg) aus fotografiert

Die Geschichte des römischen Westreiches und Galliens, die politischen Daten und Vorgänge, im Zusammenhang mit Trier und der Situation im Hunsrück, am Mittelrhein und Lothringen.

Der Sage nach wurde Trier vor rund 4000 Jahren von Trebeta, dem älteren Sohn des Assyrerkönigs Ninus, der von seiner Stiefmutter Semiramis vertrieben worden war, unter dem Namen Treberis gegründet. Womit die Wurzeln Triers dann rund 1300 Jahre älter wären, als die von Rom.
Aller Wahrscheinlichkeit nach war der trierer Standort schon vor der römischen Neugründung ein keltisches Zentrum, weil dort mehrere Handelswege, vor allem die Flüsse aus Eifel und Hunsrück, auf die Mosel treffen, die den Handel nach Süden Richtung Mittelmeer erlaubt. Schließlich waren die Griechen schon 600 vC in Massilia und eröffneten damit Verbindungen zum ganzen Mittelmeerraum.



Die Hauptstrassen von und nach Trier in der Antike


Fernstrassennetz nach Köln und Massilia


Trier/Augusta Treverorum
Nach gesicherten Quellen ist die Stadt Trier am heutigen Ort römischen Ursprungs. Nachdem Julius Cäsar zwischen 58-50 v. Chr. Gallien erobert und auch den keltischen Stamm der Treverer unterworfen hatte, errichteten die Römer um 30 v. Chr. ein nach wenigen Monaten wieder aufgegebenes Militärlager auf dem Petrisberg.


Kastell auf dem Petrisberg






Legionärshörner


Speerspitze


Sporen


Inflationsentwicklung am Beispiel des Heeressoldes


Legionärsschuhnägel hat man überall im Imperium gefunden


Militäröllampe




Stadtplan des antiken Triers
ganz oben in der Stadtmauer die Porta Nigra
darunter der Ehrenbogen in der Simeonstr.
oben rechts der Palast, heute Dom, recht darunter die Palastaula/Konstantinbasilika
In der Mitte das Forum,  darüber in blau die Thermen am Viehmarkt,
rechts daneben die Kaiserthermen
daneben der Circus maximus und das Amphitheater
unterhalb der Kaiserthermen der Tempelbezirk im Altbachtal und
ganz rechts, unterhalb des Amphitheaters der Tempel im Herrenbrünnchen
am Moselufer, links neben dem Forum eines der großen Horrea
darunter in grün der Asclepiustempel
darunter in blau die Barbarathermen
die Römerbrücke führt über die Mosel in den Tempelbezirk des Mars.

die Kreuze sind die Nekropolen außerhalb der Stadt
das rot schraffierte der Töpfereibezirk

in der Stadtmauer neben dem Töpfereibezirk wieder ein Stadttor
von denen es gewiss mehrere gab, um Personen und Verkehr zu kontrollieren


Igeler Säule - Rekonstruktion beim Museum als Beispiel für die repräsentativen
Grabmonumente in den Nekropolen am Straßenrand außerhalb der Stadt

Spätestens im Jahre 16 v. Chr. gründeten die Römer die Stadt Augusta Treverorum (Stadt des Augustus im Land der Treverer), den Hauptort der Provinz Belgica, in der Nähe des keltischen Stammesheiligtum von Treveris (liegt auf dem Marsberg/Markusberg).  Die Ehre, nach Augustus' Namen benannt zu werden, erhielten ansonsten nur Augsburg und Augst in der Nordschweiz. Unter Kaiser Claudius kam der Zusatz Colonia hinzu – Colonia Augusta Treverorum.


hier eine Darstellung aus dem Museum in Trier - spätantikes Trier
der rote Pfeil soll den Standort der Villa Florentina anzeigen
in der die Protagonistin des Römerbandes Tuff und Toga der Rheinland-Saga ihr zu Hause hat.


Stadtansicht vom Hügel über dem Amphitheater


Der Circus maximus im Stadtbild. Die riesigen Anlagen störten die mittelalterliche
Stadtentwicklung. Man hat sie später als Steinbruch benutzt und sie sind fast überall
in Europa verschwunden. In Tarragona liegen gut erhaltene Reste direkt unter
dem Straßenniveau und man kann sie besichtigen (s. Seite Tarragona).






Blick aufs antike Trier von der Porta Nigra her, damals noch weiss verputzt

Schon gleich zu Beginn wurde die erste hölzerne Brücke in der Nähe einer befestigten Furt errichtet. 71 n. Chr. entstand die Folgebrücke aus Holz und wahrscheinlich Rotsandsteinquadern errichtet.  Die dritte, noch heute genutzte Brücke entstand 8 m weiter flussaufwärts. Die Steine dazu lieferten die Basalt- und Tuffsteinbrüche von Mayen und Meurin,  über Rhein und Mosel nach Trier gesegelt und getreidelt.

In den nächsten 200 Jahren erlebte die Trierer Stadt und Region eine relativ friedliche Blütezeit. Das Amphitheater, das rund 20000 Menschen fasste, die riesigen Barbarathermen am Moselufer zeugen von Größe, Reichtum und Bedeutung der Stadt. Trier war flächenmäßig rund dreimal so groß wie das damalige Köln und Sitz des kaiserlichen Statthalters (legatus augusti pro praetore), der das Regiment führte, zuständig war für die Aufsicht über Administration und Gerichtsbarkeit und später in Personalunion das Amt des Finanzprokurators der Provinz Belgica übernahm. 





Der Finanzprokurator ist zuständig für die Einnahme der Steuern - tributa, vectigalia, annona - und die Versorgung der Armee, weiterhin Chef des militärischen Postdienstes, des cursus publicus.  So, wie alle Straßen angeblich nach Rom führen, so führten auch alle Straßen und politischen Fäden des heutigen Rheinland-Pfalz und Lothringen nach Trier, Und von Trier weg bis zum Ärmelkanal und Britannien, nach Süden über Straßen und den Rhône/Rhodanus bis zum Mittelmeer und damit praktisch ins ganze Römische Reich und seine angeschlossenen Handelsrouten, die über die Seidenstraße und andere Land- und Schiffahrtsrouten bis nach Asien und Afrika reichten.



Trier Zentrum Spätantike - abgekupfert vom TV - mit Blick aufs Forum



Im Forum gab es meist einen Tempel, der der kapitolinischen Trias geweiht war
bestehend aus Juno, Jupiter und Minerva

In Trier blühte der Handel. Hier war - zumindest für die militärische und politische Elite - alles zu kaufen, das irgendwo im römischen Reich - und sogar außerhalb - im Handel war. Es gab große Getreidespeicher und Warenlager in Trier, rund um die Innenseiten des Forums Arkaden, mit dahinter liegenden Ladengeschäften, Handwerksbetriebe für alle nur denkbaren Produkte, die damals natürlich noch fast völlig in Handarbeit hergestellt wurden, Garküchen und Kneipen. Man kann es sich so vorstellen wie eine Einkaufsmeile in Köln oder den Basar von Marrakesch heutzutage. Laut, bunt, quirlig. Die vielen Feuerstellen der Häuser, der Garküchen, Töpferbrennöfen, der Schmieden, etc., musste auch eine ganz erhebliche Luftverschmutzung verursacht haben.




Im Töpferviertel am Rande von Trier wurden bestimmt auch Terra Sigillata (gesiegelte/gestempelte Erde) hergestellt. Die Importe aus Südfrankreich waren für die Masse bestimmt zu teuer, also stellte man sie vor Ort her. Am Beispiel von Sinzig hier ein paar Infos zum Herstellungsprozess.






Die Töpferbetriebe stempelten ihre Ware mit Namen






oben Model mit eingestempeltem Dekor, unten das Ergebnis



Tavernentheke/Garküche - der Fastfood-Grill der Antike
große Teile der Stadtbevölkerung kochte gar nicht erst zu Hause,
sondern versorgte sich in den Garküchen.




Die Römerbrücke verband Hunsrück- und Eifelseite der Mosella.


Brückenpfeiler





Die prachtvolle Tempelanlage des Lennus-Mars, die  - halbrund in den geschwungenen Hang errichtet - über Trier wachte, befindet sich im Berg gegenüber der Stadt. Die Anlage konnte über einen mit Altären und Weihesteinen bestückten Kultweg erreicht werden, der sich, ähnlich den christlichen Stationswegen (wahrscheinlich vom Christentum auch so aus der römischen Tradtion übernommen), den Hang zum Heiligtum hinaufwand.


Lennus-Marstempel - in den Hang jenseits der Mosel eingebaut

Frühestens in der zweiten Hälfte des dritten Jahrhunderts wurde Trier Bischofssitz; erster Bischof war Eucharius.

Überblick über die wichtigsten Daten:

Von 271 bis 274 war die Stadt Residenz des gallo-römischen Gegenkaisers Tetricus I..

272/273 Kaiser Aurelian besiegt Palmyra

275/276 schwere Franken-/Alamanneneinfälle im Rheinland, Im Jahr 275 wurde Trier durch einen Alamanneneinfall zerstört. Untergang des Vicus Dahlheim. Im ganzen Umland werden die Bauern- und Gutshöfe geplündert, die Bauern ermordet. Die Versorgung der Bevölkerung droht zu versagen.
295 endete die erste Blütezeit endgültig mit dem Einfall der Franken, die den Limes überschritten hatten und Trier in Schutt und Asche legten. Auch die Mauer mit Wehrtürmen und vier großen Toren (wie die Porta Nigra), konnten die Angreifer nicht abhalten.

Kaiser Gaius Aurelius Valerius Diocletianus/Diokletian - Vater von Konstantin dem Großen - erkannte die Notwendigkeit, den westlichen Teil des Reiches militärisch besonders zu sichern. Wahrscheinlich begann er schon zwischen 284-305, den Limes am Rhein zu sichern und Kastelle neu zu errichten oder wieder zu befestigen.
Weiterhin teilte er das Reich 293 in West- und Ostreich; Trier wurde zur Kaiserresidenz ernannt und stieg zum politischen und militärischen Mittelpunkt des weströmischen Reiches auf, zum "zweiten Rom" - Roma secunda. Die städtischen Einrichtungen wie Amphitheater und Thermen wurden wieder aufgebaut. Die Gebäudegruppe von Kaiserpalast, mit prächtig ausgestattetem Thronsaal in der Palastaula, dem Forum und dem Circus bildete das Zentrum der Stadt.

Von 293 bis 392 war die nun auch Treveris genannte Stadt Residenz der römischen Kaiser im Westen.
Ab 318 war Trier Sitz der Gallischen Präfektur, einer der zwei obersten Behörden im Westen des Römischen Reiches.

Kaiser Konstantin I (272-337) der Große (Flavius Valerius Constantinus), geboren als Sohn von Constantius Chlorus und Helena in Naissus (Moesien)
Zunächst verbandelt mit einer Minerva – aus dieser Verbindung entsprang der Sohn Crispus, der in den Aufzeichnungen aber als illegitim bezeichnet wird. Also wird es keine offizielle Ehe gewesen sein.

Konstantin ist unter Diocletianus Tribunus primi ordinis; er hält sich bis zum Tod seines Vaters in Britannien auf. Er wird nach dem Tod seines Vaters von seinem Heer am 25.07.306 zum Imperator (Mitregent) ausgerufen und Galerius (der regierende Ostkaiser) erkennt ihn notgedrungen an.



konstantinische Goldmünze

306/307 Wieder Germanenkämpfe. Wahrscheinlich fällt die Entscheidung zum weiteren Ausbau der Rheinkastelle, den sein Vater schon begonnen hat. Auf einem Feldzug im Herbst 306 schlägt er die Alamannen und Franken und baut in Köln ca. 310 die Deutzer Rheinbrücke.

Konstantin schließt sich zunächst Maximinianus an und heiratet dessen Tochter Flavia Maxima Fausta, Aus dieser Ehe gehen hervor:
Constantinus II, Constantius II und Constans, sowie die Töchter Constantina und Helena

Trier war Konstantins erste Residenz. Unmittelbar nach der Erhebung zum Kaiser erhielt er in der Moselstadt seine Anerkennung als Augustus, regiert zusammen mit Maximinianus
307 wird er Consul.
Unter der Herrschaft Constantinus des Großen (306–337) wurde die Stadt Trier wieder aufgebaut. Constantinus realisierte in Trier ein großes Bauprogramm, das den Residenzcharakter der Stadt unterstreichen sollte.



Kaiserthermen - tatsächlich nie als Thermen ausgebaut



Barbarathermen - Die waren tatsächlich im Badebetrieb


riesiges Horreum (Getreidespeicher) auf dem heutigen Klostergelände
solche Horrea wurden überall in den Handelsknotenpunkten des Reiches angelegt,
um vor allem die Versorgung Roms, der Residenzen und des Militärs mit Weizen zu sichern.

308 wird Maximinianus zur Abdankung gezwungen, doch er will wieder an die Macht kommen, versucht Constantinus' Heer zu bestechen und wird dafür 310 von Constantinus getötet.
Nach dem Tod des Ostkaisers Galerius im Mai 311 neue Bündnisse:
Ostkaiser Augustus Maximinus Daia verbündet sich mit Maxentius
Der Ost-Augustus Licinius kooperiert mit Westkaiser Constantinus
Constantinus überquert die Alpen, siegt bei Turin, nimmt Mailand und Verona ein, besiegt 312 Maxentius Mit Anerkennung durch den römischen Senat ist Constantinus jetzt Alleinherrscher des Westens.
Maxentius ertrinkt beim Einsturz einer Tiberbrücke (wie praktisch).
Constantinus gibt seine Schwester Constantia dem Licinius (dem Ost-Augustus) zur Ehefrau und begibt sich 313 zur Abwehr der Germanen nach Gallien.

Während dieser Glanzzeit stieg auch das Christentum auf, nachdem Konstantin 313 das Christentum im sogenannten Toleranzedikt von Mailand zur religio licita ernannt hatte. Also zur gleichberechtigten Religion - sonst nichts!

Zum sogenannten "Toleranzedikt":
Nachdem Constantinus die Alleinherrschaft im Westen errungen hatte, traf er sich Anfang 313 in Mailand mit Licinius (ein Adoptivsohn Diokletionas, also ein Halbbruder Konstantins), der nun Konstantins Halbschwester Constantia heiratete. Die beiden Kaiser verabschiedeten dort die sogenannte Mailänder Vereinbarung. Diese wird oft auch als Toleranzedikt von Mailand bezeichnet, was aber nicht korrekt ist, da die Absprache nicht in einem reichsweiten Edikt verkündet wurde.
In der Vereinbarung wurde den Christen ebenso wie allen anderen Religionen im ganzen Reich Kultfreiheit zugesichert. Es handelte sich nicht um eine ausdrückliche Privilegierung des Christentums, erst recht nicht wurde das Christentum zur Staatsreligion erhoben, sondern  es handelte sich nur um eine Gleichstellung mit den anderen Religionen, beendete also die politische Verfolgung der Christen. Wichtig war für die Christen auch, dass die beiden Kaiser die Kirche als Korporation anerkannten, also als eine Institution des öffentlichen Rechts mit allen Rechten und Privilegien.

Konstantin gibt allerdings sein Amt als Pontifex Maximus (als Pfleger ALLER -heidnischen- sakralen Angelegenheiten) nicht ab und propagiert weiter seine besondere Nähe zum Sonnengott Sol invictus. Soweit reichte seine christliche Einstellung also doch nicht.

Für den rigorosen Christenverfolger Maximinus Daia (Ostreich), der das Toleranzedikt des Galerius später (im Osten) faktisch widerrufen hat, war die Vereinbarung eine Bedrohung, zumal deshalb, weil in seinem östlichen Reichsteil die meisten Christen lebten. Nur notgedrungen schwenkte er auf die neue Linie ein, rüstete aber gleichzeitig zum Krieg gegen Licinius auf. Ende April 313 unterlag er Licinius in Thrakien und starb nur wenige Monate später auf der Flucht.

Die östlichen Christen begrüßten Licinius als Befreier. Tatsächlich betrieb er als Kaiser des Ostreiches zunächst eine tolerante Religionspolitik. Der gebildete Christ Lactantius, der im Auftrag Konstantins als Erzieher von Konstantins illegitimen Sohn Crispus in Trier tätig war, betrachtete Licinius, ebenso wie Konstantin, als von Gott gesandte Retter der Christen. Erst aufgrund der späteren Entwicklungen wurde Licinius dann in christlichen Quellen negativ dargestellt.

Doch Licinius wird durch seinen Sieg über Maximinus Daia Herrscher über den Osten und intrigiert gegen Constantinus. Constantinus schlägt ihn 314 bei Cibalae, doch behält Licinius Thrakien. Licinius gibt keine Ruhe. Es gibt weitere Intrigen und Kämpfe, Licinius verliert mehrere Schlachten und wird später in Thessaloniki hingerichtet.

Constantinus ist jetzt Alleinherrscher des ganzen römischen Reiches.

Constantinus dGr (und einige nach ihm) ziehen Legionen von der Rheingrenze nach Trier und ins Innenland ab. Denn  Constantinus bildet ein Bewegungsheer. Das schwächt die Rheingrenzverteidigung ganz extrem. Spätestens hier erfolgt wahrscheinlich der endgültige Ausbau der Rheinkastelle von Holz- und Wallkastellen (Burgus) zu Kastellen mit Festungsmauern und Türmen. Die Ziegel für Hypokausten und Thermen der Legio XXII aus Mainz, wurden wohl zu dieser Zeit geliefert. Das Kastell Bodobrica wird völlig neu angelegt.



Limes/Burguspalisade

Allerdings war die friedliche Ära des Imperiums in Ostgallien nun eindeutig vorbei. Immer wieder fielen germanisch-fränkische Stämme über die linksrheinischen Gebiete Galliens her, plünderten und brandschatzen die Bauernhöfe und großen Gutshöfe der Region. Die Versorgung mit Weizen wurde schwierig, weil die Landbevölkerung entweder ermordet wurde oder in die befestigten Städte floh. Selbst das Militär konnte unter der Bevölkerung nicht mehr genügend Soldaten ausheben und Konstantin griff auf rechtsrheinische Germanenstämme zurück, um sowohl die entvölkerten landwirtschaftlichen Gebiete wieder mit Bauern zu besetzen und die Versorgung zu sichern und, um seine Truppen, insbesondere seine persönliche Palastgarde, die Prätorianer - mit Soldaten aufzufüllen. Ganze Germanenstämme wurden zum Wehrdienst verpflichtet und die Familien im Land angesiedelt. Die verpflichteten Barbaren mussten für sich selbst sorgen und plünderten im Umland bei der Provinzbevölkerung, die keine Waffen tragen durfte und verschlimmerten so die Lage (Konstantin wird da mehrere Augen zugedrückt haben).


germanische Fibeln



In den Stadtplästen finden sich prächtige Mosaike in den unterschiedlichsten Macharten und Designs





























Ein Beispiel für Wandmalereien


Mangels römischen Personals aus dem senatorischen und ritterlichen römischen Adel werden mehr und mehr militärische und politische Posten in Trier auch mit Germanen besetzt. Viele der germanischen Bauernsöhne werden ins Militär eingezogen. Der Namenszusatz „Flavius“ weist auf die Einbürgerung (Bürgerrecht) von Germanen im Militärdienst hin.
Constantinus misstraute den intriganten Polit- und Militäradeligen aus dem römischen Adel und besetzte seine persönliche Palastwache/Prätorianer und einige höhere Posten mit Germanen.



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aus unterschiedlichen Museen


 
In den zehn Jahren von 318 bis 328 ist Trier Regierungssitz unter Kaiser Constantinus I (Sommerresidenz in Konz), Standort der Präfektur und übergeordnete Instanz der Diözesen (nicht kirchliche, sondern politische Strukturen).
Konstantins Mutter, die spätere Heilige Helena, baute eine große Christengemeinde in Trier auf. Gebäude wie die Palastaula (die heutige Konstantinsbasilika) und die Kaiserthermen werden errichtet. 326 wurden Teile der privaten Wohnpaläste der kaiserlichen Familie zu einer großen Doppelbasilika verändert und erweitert, deren Reste heute noch zum Teil im Bereich des Doms und der Liebfrauenkirche erkennbar sind. Wahrscheinlich ist, dass Helena ihr prächtiges Stadtpalais für den Bau der Kirche zur Verfügung gestellt hat.
Trier war in der Spätantike eine der wichtigsten Metropolen, die in ihrer Bedeutung und Stadtbild Rom, Alexandria und Karthago nahe kam. Konstantin hielt sich in seinen ersten 10 Regierungsjahren hauptsächlich in Trier auf.
Bis zu dem Zeitpunkt, als Konstantin 330 seine Residenz nach Byzanz/Konstantinopel verlegte, war Trier die größte Stadt nördlich der Alpen mit rund 80.000 Einwohnern, Sitz der Präfektur und übergeordnete Instanz der Diözesen von Britannien, Gallien, Vienensis, Hispaniarum und Mauretanien.

325 Konzil von Nicaea zur Klärung der christlichen Trinititätslehre zwischen Athanasius und Arius (Arianismus) statt.
326 wird Arius als Bischof nach Trier berufen
Athansius als Verlierer von Nicäa, wird verbannt, jedoch 10/346 von Constantius begnadigt. Er kehrt nach Alexandria zurück.

326 feiert Constantinus in Rom aufwändig die Vicennalien und die Grundsteinlegung der neuen Hauptstadt des Osstreiches - Constantinopolis.

326 Constantinus befiehlt die Ermordung seines ältesten (illegitimen) Sohnes Crispus und kurz darauf den seiner Frau Fausta. Plausibler als persönliche, sind wohl politische Hintergründe. Seit 324 trugen Helena und Fausta den Augusta-Titel. Nach Erringung der Alleinherrschaft konnte sich Konstantin der Absicherung seiner Dynastie zuwenden. Crispus empfahl sich durch mehrere militärische Erfolge. Als möglicher künftiger Herrscher kann er das Opfer einer Intrige rivalisierender Kräfte um Fausta geworden sein; die Aufdeckung der Intrige hätte dann zum Vorgehen gegen Fausta geführt. Denkbar ist auch, dass Crispus ehrgeizig und mit seiner Stellung unzufrieden war und sich daher in einen Machtkampf verwickeln ließ, den er verlor, da Konstantin seine legitimen Kinder für die Nachfolge favorisierte. Unerklärt bleibt dann aber der Mord an Fausta, der in diesem Fall wohl in einen anderen Zusammenhang gehört. Jedenfalls handelte es sich um dramatische, wahrscheinlich politische Konflikte am Hof, die anschließend vertuscht wurden.
Meiner Meinung nach war Konstantin ein ebenso machtgieriger und über Leichen gehender Mensch wie die meisten seiner Vorgänger und Nachfolger, die keine Skrupel kannten, um an die Macht zu kommen und sie zu behalten. Die christlichen Legenden um den angeblichen "Retter des Christentums" versuchen natürlich, ein anderes Bild zu zeichnen.

Constantinus beginnt, seine Söhne einzusetzen.
326 Constantinus II wird als 9-jähriger Verwalter von Gallien
328/329 Constantinus Feldzug und Sieg gegen die Alamannen.
Constantinus I dGr besucht Trier 328 zum letzten Mal.
Ab 328 bis 340 residierte Konstantins Sohn, Konstantin II. in Trier

Eine wichtige Nebenfigur der Politszene - Ausonius

Ausonius war mit der gesamten römischen Literatur vertraut. Seine Werke stellen eine wichtige kulturhistorische Quelle für seine Zeit dar und können sich mit den klassischen Werken der lateinischen Dichtung messen. Die Reisebeschreibung Mosella aus dem Jahr 375 in 483 Hexametern beschreibt seine Eindrücke auf der römischen Militärverbindung von Mainz (Mogontiacum) über Bingen (Bingium), Neumagen (Noviomagus) nach Trier (Augusta Treverorum), die er 368 mit Gratian und Valentinian selbst bereist hatte. Die nach Konrad Peutinger benannte Peutingersche Tafel bezeugt, dass diese Straße, die heute Via Ausonia (Ausoniusstraße) genannt wird, wirklich existierte. An ihr befinden sich u. a. Belginum und Dumnissus (Aus der keltischen Siedlung Dumno ging der heute zu Kirchberg gehörende Ortsteil Denzen hervor).

Ausonius wurde 310 in Burdigala (heute Bordeaux) geboren.  Während sein Vater aus einfachen Verhältnissen stammte, war die Familie seiner Mutter ein vornehmes Geschlecht der Haeduer. Ausonius studierte in seiner Heimatstadt sowie in Tolosa/Toulouse unter der Obhut seines Onkels Aemilius Magnus Arborius Rhetorik und freie Künste; ab 345 war er dort als ein angesehener Lehrer der Grammatik und Rhetorik tätig. Zu seinen Schülern zählte auch Paulinus, der spätere Bischof von Nola. Kaiser Valentinian I. berief Ausonius wahrscheinlich 365 an seinen Hof nach Trier, um dort am Kaiserhofe eine Stelle als Lehrer und Erzieher von Valentinians ältestem Sohn Gratian anzutreten, der von Ausonius geprägt wurde.

Nach einem kaiserlichen Feldzug gegen die Alamannen und Burgunden 365–367, an dem er als Kriegsberichterstatter teilnahm, fand er das Alamannenmädchen Bissula aus der Gegend der Donauquellen (Baar) unter der Kriegsbeute. Er verliebte sich in die Frau und Kaiser Valentinian  schenkte sie ihm. Ausonius heiratete sie rechtmäßig als freie römische Bürgerin und nahm sie mit nach Italien. Sie inspirierte ihn zu dem nach ihr benannten Liederzyklus Liebesgedichte an die blauäugige, blonde Germanin. 370 oder 371 wurde er zum comes und 375 Quaestor sacri palatii erhoben. Dies waren im späten Römischen Reich hohe Hofämter, die auch die Wertschätzung belegen, die Ausonius genoss, der allerdings auch zuweilen äußerst opportunistisch agierte.

Valentinian I. starb 375, doch Ausonius’ Karriere setzte sich logischerweise, als ehemaliger Lehrer und jetzt Berater, unter dem neuen Kaiser Gratian fort. Im Jahre 378 wurde er Prätorianerpräfekt von Gallien und bekleidete 379 das noch immer sehr prestigeträchtige Konsulat. Auch sein Sohn Hesperius stieg zu hohen Ämtern auf, was Ausonius der Gunst des Kaisers zu verdanken hatte. Ausonius besaß in Lucaniacus im heutigen Bereich Saint-Émilion ein Weingut. Möglicherweise befand es sich an der Stelle, wo heute das nach ihm benannte Château Ausone existiert. Nach jüngeren Erkenntnissen könnte es sich jedoch um das Château La Gaffelière handeln.

Es ist wahrscheinlich, dass Ausonius, der auch mit Quintus Aurelius Symmachus befreundet war, Christ war, dem Heidentum aber dennoch recht nahestand. Manches in seinen Werken verrät christliche Einflüsse, wobei die religiöse Zugehörigkeit im 4. Jahrhundert politischen Schwankungen unterliegen konnte.

Nach der Ermordung Gratians 383 wurde Ausonius zunächst von Magnus Maximus festgehalten, konnte aber spätestens nach dessen Tod 388 auf sein Landgut in die gallische Heimat zurückkehren und widmete sich dort eifrig seinen literarischen Werken. Kaiser Theodosius I. brachte seine Wertschätzung für Ausonius zum Ausdruck, indem er ihn schriftlich um Übersendung seiner Werke bat. In Burdigala verstarb Ausonius nach 393.

Weiter mit dem politischen Zeitgeschehen

Am 11. Mai 330 weihte Konstantin die neue Hauptstadt des Reiches ein: Constantinopolis – das heutige Istanbul und zieht dorthin um.  Mit dem „neuen Rom“ schuf der Kaiser seine eigene Stadt, die seinem kaiserlichen Selbstverständnis Ausdruck verlieh. Seinem Biographen Eusebius zufolge wollte er mit der Gründung von Konstantinopel bewusst eine neue christliche Hauptstadt schaffen und diese in Gegensatz zu dem, von heidnischen Traditionen geprägten, Rom stellen. Allerdings wurden neben den zahlreichen christlichen Bauten auch heidnische Tempel errichtet.

332 Constantinus II (der älteste Sohn Konstantins) siegt über die Goten und siedelt Sarmanten und Vandalen in den Donauprovinzen und Pannonien an. Aufstand des Calocerus in Cypern wird niedergeschlagen

  
Münze Cund Büste Constantinus II

339 Ambrosius, später Bischof von Mailand, wird als Sohn eines praefectus praetorio galliarum geboren.

335 Perserkönig Schapur II fällt in Armenien und Mesopotamien ein,

Constantinus I rüstet zum Krieg, vermutlich zur "Rettung" der Christen in Persien, vielleicht auch eine größenwahnsinne Anwandlung in Nachahmung von Alexander dem Großen. Er erkrankt jedoch mitten in den Vorbereitungen, stirbt am 22.05.337 in Ankyrona bei Nikodemia.
Auf dem Totenbett wurde er angeblich vom arianischen Bischof Eusebios von Nikomedeia getauft. Eine sehr späte Taufe war nicht unüblich; sie hatte den Vorteil, dass man so möglichst sündenfrei sterben konnte, auch wenn man sein Leben absolut nicht nach christlichen Vorstellungen geführt hatte. Nach seinem Tod wurde Konstantin der Große im Sinne der römischen Tradition – und wie mehrere explizit christliche Kaiser nach ihm – zum divus/Gott erhoben. Konstantin hat seine - wenn überhaupt vorhandene - christliche Überzeugung - bis kurz vor seinem Tode dem römisch-heidnischen Kaiserbild und -kult untergeordnet und sich als Gott verehren lassen. Beisetzung in der Apostelkirche in Constantinopolis.
Konstantin I. hinterlässt 3 kaiserlische Prinzensöhne, die sich das Reich teilen. Seine drei Söhne Constantinus II., Constantius II. und Constans hatte Konstantin schon früh zu Caesaren ernannt. Diesen Titel erhielt 335 auch sein Neffe Dalmatius. Vielleicht hatte Konstantin für seine Nachfolge eine dynastische Viererherrschaft favorisiert, in der Constantinus II. und Constantius II. als Seniorkaiser fungiert hätten.

Beispiele für konstantinische Münzen und für die Goldmultiplen, die sozusagen als Orden an verdiente Personen vergeben wurden.








ein Goldmultplum - diese großen "Orden"
wurden an besonders verdiente Personen verliehen

Nach Konstantins Tod geht es nun richtig rund!

Erst unter Constantinus Nachfolgern, besonders unter Constantius II., blüht Trier als ehemalige Kaiserresidenz, Verwaltungszentrum und Garnisonsstützpunkt noch einmal auf, weil Constantinus II in Trier Hof hält und die gallische Praefektur sich weiterhin hier befindet.

Am 09.09.337 nehmen die drei Söhne Konstantins (bisher Cäsaren) die Augustustitel an.
Sohn Flavius Julius Constantius II (beherrscht Ägypten, Thrakien, Asia, Pontos) Augustus des Ostens
Sohn Flavius Claudius Constantinus II (Britannien, Spanien, Gallien), verlangt Oberaufsicht über seinen jüngeren Bruder Constans
Sohn Flavius Iulius Constans beherrscht die Mitte (Italia, Illyricum, Africa)

Nach dem Tod Constantinus dGr kam es zu einem Blutbad um die Macht in der Familie und zu einem Bruderkrieg unter seinen Söhnen, der im Endeffekt das Reich so schwächte, dass dies meiner Meinung nach der Anfang vom Untergang des römisches Westreiches war, weil die Grenzen gegen die Angriffe von außen einfach nicht mehr zu halten waren und diverse Revoluzzer wie Magnentius und Maximus die Lage ausnutzten.

Vermutlich richtete Constantius II mit seinen ihm ergebenen Soldaten ein Blutbad in Konstantins Verwandschaft an und tötete die Söhne Theodoras, ermordet Flavius Dalmatius, einen Stiefneffen. Nur die Enkel Theodoras (Gallus und Julian) entgehen dem Massaker.
Möglicherweise haben die Konstantinsöhne auch gemeinsam dieses Massaker inszeniert.

Die Bürgerkriege zwischen den drei Kaisersöhnen um Konstantins Nachfolge, die dauernden Kampfeinsätze gegen Franken und Alamannen, insbesondere 341/342, schwächten die Region am Rhein.

340 Constantinus II will Italien von seinem Bruder erobern und marschiert dort ein. Constans greift Constantinus bei Aquileia/Italien an und Constantinus verliert sein Leben im Kampf
Constans ist jetzt bis 350 alleiniger Herrscher des Westreiches.

341/342 Constans kämpft gegen Germanen/Alamanneneinfälle
Unter der Gefahr der Barbareneinfälle wird in Metz die Innenstadt mit einer Wehrmauer befestigt. Die Außenbezirke liegen längst verlassen.

343 Britannienfeldzug (Constans)


Constantius neigt religiös gesehen den Arianern zu, will aber zwischen den religösen Parteien vermitteln. Synoden 340, 341 in Antiochia, 344 in Serdica, 353 Arelate, 359 Ariminum u. Seleukeia.

Constans Steuerpolitik und antiheidnische, prochristliche Maßnahmen führen zu Unruhen. Constans verbietet die Kulte in den heidnischen Heiligtümern. Viele der Kultstätten werden von christlichen Eiferern zerstört. Unter seiner Herrschaft geht wohl der Ausbau der Kastelle am Mittelrhein (Remagen, Sinzig, Koblenz, Bodobrica, etc.) weiter. Einige Standorte werden so stark befestigt und besetzt, dass Constans mehrere Jahre keine miliärischen Operationen am Mittelrhein durchführen muss. Demzufolge war das Bopparder Kastell wohl um 345 schon fertig erbaut.

Vor allem die unpopulären Steuererhöhungen von Constans führen zur Machtübernahme am 18.1.350 durch Flavius Magnentius. Der war bisher comes rei militaris und Befehlshaber der Palasttruppen und wird von seinen Truppen in Autun/Augustodunum zum Augustus ausgerufen. Auch Fabius Titianus, der ab 341 der Leiter der Prätorianerpräfektur Galliens war, stellt sich hinter hin.
Im Frühjahr 350 schliessen sich Italien und Africa dem Ursupator Magnentius an.
Der keltische Adel unterstützte wahrscheinlich die Ursupation von Magnentius gegen den beim Volk unbeliebten Constans.
Constans wird zum Ziel. Er kann zunächst flüchteten (angeblich war er auf der Jagd, als ihn die Meldung erreichte, dass man ihn ermorden wollte). Am 19.01.350 wird Constans durch Gaiso bei Castell Helena/Elne in Südostfrankreich, in der Nähe von Perpignan, gestellt und ermordet.

351 ernennt Magnentius seinen Vetter (oder Bruder) Magnus Decentius zum Cäsar.


Magnentius-Münze

Magnentius muss sich gegen den italienischen Gegenkandidaten Nepotianus, der aus konstantinischem Hause stammt und gegen Vetranio (v. konstant. Haus unterstützt) wehren. Vetranio dankt aber am 25.12.350 ab. Danach nimmt Constantius endlich das Heft in die Hand.

Im Winter 350/351 muss Magnentius in Italien (wieder bei Aquileia) gegen Constantius II kämpfen, dazu zieht er die Grenztruppen vom Rhein ab und schwächt so die Rheingrenze; die Franken nutzen dies freudig aus. Vermutlich fallen auch Andernach und Remagen in die Hände der Franken.
Wahrscheinlich hat Constantius die Bevölkerung und die Alemannen sogar aufgefordert, gegen Magnentius und Decentius zu kämpfen, um möglichst viele Streitkräfte der Brüder zu binden.
Während Decentius in Gallien die Germanen bekämpft, fallen die Alemannen 351/352 am Hochrhein und an der Nahe unter der Führung von Chnodonar ein. Das Gebiet wird erobert und geplündert und die römische Herrschaft bis 353 ausgesetzt. Auch das Trierer Gebiet und das gallische Hinterland sind betroffen. Zwischen Mosel und Strasbourg wird gewütet und Gold, Silber und Bronzen werden von den Plünderern geraubt.

Am 28.09.351 kämpfen Magnentius gegen Constantius II in Mursa (Osiek) an der Drau. Es gibt 50000 Tote und 2/3 der gallischen Truppen von Magnentius fallen.

352 Barbaren zerstören Castrum von Saarbrücken.
351-353 Germanen/Alamanneneinbrüche in Speyer, Worms, Mainz, Bingen, Koblenz.
Wahrscheinlich wird auch Boppard etwa 353-355 durch Alemannen angegriffen.
Die Franken belagern Köln. Germanen fallen ein und zerstören das Moselgebiet bis nach Trier und Reims.

Während dieser Kampfhandlungen kommt es im Sommer 353 zu einem Aufstand in Trier unter Poemenius. Denn Trier distanziert sich von den Ursupatoren Magnentius und Decentius. Decentius wird ausgesperrt und Poemenius zum „Verteidiger des Volkes“ – ad defendem dam Plebem“ erwählt, als sich im Sommer 353 der Endsieg von Constantius abzeichnet. Decentius muss Trier wohl eine Zeit lang belagert haben.
Magnentius und Decentius verlieren. Magnentius tötet sich am 10.08.353 in Lugdunum/Lyon. Decentius erhängt sich wenige Tage später in Senon. Constantius ist nun Alleinherrscher über das gesamte römische Reich.

23.11.353 Verbot aller nächtlichen (heidnischen) Opfer
Am 1.12.354 veranlasst Constantius die Schließung aller heidnischen Tempel

Am 6. November 355 wurde der Neffe Julian der von Constantius II. nach der Usurpation des Silvanus auf Vorschlag der neuen Kaiserin Eusebia, die sich bereits während seiner Gefangenschaft für ihn eingesetzt hatte, zum Caesar ernannt, also zum Unterkaiser des Constantius. Er sollte als letztes überlebendes Mitglied der konstantinischen Familie neben dem Kaiser selbst die kaiserliche Präsenz im Westen aufrechterhalten, während sich Constantius im Osten in Verhandlungen mit dem persischen Sassanidenreich befand.
Julian Apostata (auch Iulianus Apostata), bzw. Flavius Claudius Iulianus  * 331 in l; † 26. Juni 363 nahe von Maranga am Tigris) war später von 360 bis 363 römischer Kaiser. Den in christlichen Quellen zu findenden Beinamen „Apostat“, d. h. der Abtrünnige, erhielt er wegen seiner Abwendung vom Christentum.

Um die neue Verbundenheit der beiden Kaiser zu bestätigen, heiratete Julian noch 355 die Kaiserschwester Helena. Am 1. Dezember reiste er ab Richtung Norden, begleitet vom Heermeister Ursicinus. Ein wichtiger, von Constantius ausgewählter Berater Julians war Saturninius Secundus Salutius. In Vienne verbrachte der Caesar Julian den Winter. Im folgenden Jahr begann er seine Feldzüge im Rheingebiet. Zunächst unternahm er einige Strafexpeditionen gegen die Germanen.


Julianus

Zur weiteren Thronsicherung im Osten erhebt Constantius außerdem den Bruder von Julianus, nämlich Gallus, zum Cäsar in Antiochia. Flavius Constantius Gallus (* 325/326 in Massa Veternensis, Etrurien; † 354 in Flanona, Istrien) war von 351 bis zu seiner Absetzung 354 Caesar, also Unterkaiser seines Cousins, des römischen Kaisers Constantius II. Er residierte in Antiochia.



Gallusmünze


Constantius widmete sich 354 dem Geschehen im Osten, denn dort kam der in Antiochia am Orontes residierende Gallus seinen Aufgaben nicht so nach, wie der Kaiser sich das gewünscht hätte. Im Gegenteil, Gallus brachte durch seinen selbstherrlichen Regierungsstil die Bürger Antiochias, einer der größten und bedeutendsten Städte des Reiches, gegen sich auf. Zusätzlich scheint Gallus gemeinsam mit seiner politisch ambitionierten Frau Constantina darum bemüht gewesen zu sein, eine möglichst große Unabhängigkeit, etwa im administrativen Bereich, vom Kaiserhof zu erlangen, was freilich im direkten Gegensatz zu den Vorstellungen Constantius’ stand. Dieser bestand etwa darauf, dass der jeweilige Prätorianerpräfekt als höchstrangiger Zivilbeamter dem Kaiser direkt verantwortlich war. Gallus, der sogar den quaestor Montius und den Präfekten Domitianus ermorden ließ, wurde schließlich nach Westen gelockt, seines Amtes enthoben und Ende des Jahres 354 hingerichtet.

Alle Macht auf sich vereint, aber extrem misstrauisch, lässt Constantius in der Folge auch Poemenius/Trier ermorden. Als Retter von Trier traut Constantius ihm wohl ebenfalls weitere Machtambitionen zu.


Bis 355 Zerstörungen entlang der ganzen Rheingrenze bis ins weite Hinterland von Saarbrücken, Trier, Metz und Reims
356 Belagerung von Trier und Vordringen von Alamannen bis Autun.
Da sich die Kaisernachfolger und Heermeistern weiter bekämpften, zwischendurch die Perser im Osten besiegt werden müssen, werden Truppen von der Rheingrenze und aus dem Hinterland abgezogen, was die ganze Region den Plünderungszügen der jeweiligen Eindringlinge preisgibt.
Ein Beweis für die großräumigen Zerstörungen bieten u. a. die Töpfereien in Trier (im Südteil am Pacelli-Ufer), die schwarze Keramik mit weiß-bunten, erhabenen Malereien herstellten. Nach der Ursupation durch Magnentius (350-353) ist diese Bechergattung gegen Ende des 4. Jahrhunderts völlig verschwunden. Wahrscheinlich wurden die Töpfereien in Trier zerstört oder sie wurden durch die Gläserproduktion (ebenfalls im Südteil Triers) vom Markt vertrieben.

Der fränkischstämmige Heermeister Silvanus (magister peditum militaris) wird an die gallische Front beordert und macht an der Oberrheingrenze Terrain gut. Es kommt zu Säuberungsaktionen im Offizierscoprs. Constantius misstraut ihm ebenfalls und wahrscheinlich will er den Konkurrenten aus dem Weg räumen, was Silvanus zu einer Gegenaktion veranlasst. Er proklamiert sich zum Ursupator in Köln, wird jedoch am 29.08.355 (wahrscheinlich im Auftrag von Constantius) ermordet.

Julian brach nach Gallien auf. Sein Truppenstandort ist Reims (vielleicht war Trier so zerstört, dass militärische Aktionen von dort aus nicht möglich waren). Julian verlässt Reims Ende 355, um sich vor den angreifenden Alamannen zu flüchten und gerät bei Tarquimpol in einen Hinterhalt.
Saturnius Secundus Salutius ist ein hoher gallischer Amtsträger. Er war praeses Aquitaniae und magister memoriae und comes ordinis primi und proconsul africae. Er ist Ende 355 die militärische Stütze Julians. Als Comes primi und quaestor wurde er ein enger Freund und Seelengenosse Julians.
Julian versucht allerdings, das Christentum zurückzudrängen und fördert die Restauration der heidnischen Kulte. Das ist natürlich absolut nicht im Sinne des Kaisers Constantius.

355 Constantius macht weiter religiöse Tabula rasa. Der Arianusmus soll gefördert werden. Athanasios und Liberius, der Bischof Roms, werden abgesetzt
Am 19.02.356 verbietet Constantius sämtliche heidnische Kulte

356 wird Trier von den Alamanen belagert. Alamanen dringen bis Autun (Augustodenum) vor. Nach Berichten sollen 45 Städte entlang der gesamten Rheingrenze in Feindeshand sein. Vielleicht zu diesem Datum der Brand in der Bopparder Therme? Weil Julian die Balistarii von Boppard nach Autun mitgenommen hat, um die Alemannen zu beeindrucken?
Trier ist zwischen 355-360 politisch bedeutungslos.
Julian ergreift Ende 356 die Initiative von seinem Hauptquartier in Reims aus, Reims ist evtl. deshalb Truppensitz, weil Trier in dieser Zeit nicht absichert werden kann, Er beginnt einen Feldzug nach Köln, befreit die Stadt und zieht sich zunächst zurück ins Winterquartier nach Senones zurück Dort wird er von den Alemannen belagert.

Im August besiegt Julian 357 im Oberrheingebiet die unter Chodnodar vereinten germanischen Stämme. Zabern und Strasburg/Argentorate wird zurückerobert (aber nicht für lange).
Im Winter 357/358 Zug gegen die Franken am Niederrhein. Er findet ein politisches Arrangement mit den Franken, die sich dort ansiedeln dürfen.
König Suomar beherrscht von 357-359 den Alemannenstamm der Bukinobanten am Niederrhein und verpflichtet sich, Julians Truppen mit Lebensmitteln zu versorgen. Julian braucht Ruhe am Niederrhein, damit die Getreidelieferungen der römischen Flotte über See und Rhein ankommen, denn die vielen Plünderungen und Kämpfe der letzten zehn Jahrzehnte haben die ganze Gegend ruiniert. 358 muss Julian sogar aus Britannien Getreidelieferungen einführen, um seine Truppen zu versorgen.

358/359 Kriegszüge zwischen Main und Rhein, um die Kontrolle über die Alemannen zu behalten. Julian lässt die Rheingrenzbefestigungen reparieren (Boppard war schon mit Mauern umgeben). Wahrscheinlich wird Boppard zu dieser Zeit wieder mit einer Einheit der milites Ballistarii besetzt. Verteidigungswaffen sind Armbrust oder Torsionspfeilschleudern. Es gibt in der Mauer oder auf den Türmen Schießfenster für diese Waffen.

Doch dann wird die Lage an der Perserfront kritisch. Constantius II wird im Osten in Kämpfe mit den Sassaniden verwickelt und fordert Truppen von der Rheingrenze an.
Die Bopparder Truppe wird zum Dienst an die Perserfront abberufen und sammelt sich mit den anderen Truppenteilen in Reims. Konstantin II misstraut Julians Stütze Saturnius und ruft ihn 359 ab. 

Das für den Trip nach Osten in Paris/Lutetia parisiorum zusammengezogene Heer meutert, anscheinend wollen die restlichen kampffähigen Männer ihre Familien nicht den Barbarenangriffen aussetzen. Sie wollen nicht in den Osten gegen die Perser ziehen. Die Truppen rufen Julian im Febr/März 360 zum Augustus aus.

Constantius ist alarmiert und verweigert Julian die Anerkennung.
Anscheinend wurde Julian ihm jetzt zu mächtig. Der nächste zum Bürgerkrieg beginnt. Bestimmt hat auch dieses Mal Constantius die Germanen zu Hilfe gerufen und sie auf Julian gehetzt, denn der muss sich 361 nochmal mit den Alemannen am Oberrhein auseinandersetzen.

Doch dann bricht 361 Julian mit 23000 Mann nach Osten auf, um gegen Constantius zu kämpfen. Julian bleibt der Kampf erspart, weil Constantius am 03.11.361 plötzlich in Mopsukrenai bei Tarsos stirbt. Auch wieder ein sehr "praktischer" Zeitpunkt. Julian ist alleiniger Augustus.
361 Jetzt ruft Julian den Saturnius Secundus Salutius aus der Verbannung zurück, ernennt ihn zum p. p. orientis und zieht mit ihm in den Perserkrieg, um sich des Problems zu entledigen.

Evtl. begründet Julian zu dieser Zeit das Mainzer Dukat. Er stellt jedenfalls Charietto sechs Einheiten zur Verfügung, um die Rheingrenze zu sichern. Charietto, ein Comes militarium von fränkischer Herkunft, dient Julian als Führer der Guerillatruppen gegen die Franken und beschäftigt sie. Denn es gibt bis 367 wohl keine regulären Truppen mehr am Rhein.

Unter Julian gab es noch einige zu Ruhm und Ehre gekommenen Gallier:
Phronimius wird im Osten unter dem Ursupator Procopius ein hoher Amtsträger

Flavius Jovinius
361 Truppenführer Julians und magister equitum per Illyricum
363 Nachfolger des Nevitta als magister equitum per gallias
bleibt bis 368 im Amt und wird für seine Siege über die Alemannen mit dem Konsulat belohnt.
363 diente er als Heermeister in Gallien.

Flavius Jovianus (* 331 in Singidunum; † 17. Februar 364 in Dadastana, heutige Türkei), kurz Jovian. Schon früh entschied sich Jovian für eine militärische Laufbahn und diente später ebenfalls in diesem Korps. Unter den Kaisern Constantius II. und Julian erklomm er die Karriereleiter. Im Jahr 363, unter Julian, wurde er sogar Kommandant der domestici, obwohl Julian Heiden innerhalb der Armee bevorzugte.

Auf dem insgesamt schlecht geplanten Feldzug gegen die Perser wurde Julian am
26. Juni 363 während einer Schlacht gegen die Streitmacht der Sassaniden
schwer verletzt und stirbt. Noch am selben Tag einigte sich ein Kollegium aus den Offizieren Nevitta, Arintheus, Victor und Dagalaifus darauf, Jovian zum neuen Kaiser auszurufen, nachdem der amtierende Prätorianerpräfekt Saturninus Secundus Salutius aus Altersgründen abgelehnt hatte. Für Jovian sprach der gute Ruf seines Vaters. Jovian war offenbar eine angesehene Persönlichkeit, denn er hatte den Leichnam des Kaisers Constantius II. nach Konstantinopel überführt. Jovian regierte nur einen Winter lang, von 363 bis 364. Jovian, der Christ war, brach mit der christenfeindlichen Politik seines Vorgängers und beendete im Frieden von 363 auch dessen Offensive gegen das persische Sassanidenreich.


Münze Jovian

Julians ein Jahr zuvor erlassenes Rhetorenedikt wurde zurückgenommen, die christlichen Lehrer durften wieder unterrichten. Da Jovian zugleich den Heiden Religionsfreiheit zuerkannte, gab es dagegen keinen Widerstand. Nur Zauberei und Wahrsagerei blieben weiterhin strafbar. Die Tempelgüter wurden allerdings eingezogen - egal welcher Kaiser, heidnich oder christlich - alle brauchen Geld.

Im folgenden Winter zog Jovian weiter nach Westen. Unterwegs erhielt er die Nachricht, dass in Reims eine Gruppe hochrangiger Offiziere revoltiert hatte. Die gallischen Truppen schlugen den Aufstand jedoch nieder und bekannten sich zu ihrem neuen Kaiser. In Ankyra setzte er sich zusammen mit seinem kleinen Sohn Varronian am 1. Januar 364 als Konsul ein. Noch bevor der Tross Konstantinopel erreichte, starb Jovian, als er am 17. Februar 364 das Provinzdorf Dadastana erreicht hatte. Man fand ihn morgens tot im Bett, konnte jedoch keine Anzeichen für einen gewaltsamen Tod erkennen. Von den zahlreichen Theorien, die über seinen Tod aufgestellt wurden, erscheint die einer Kohlenmonoxidvergiftung aufgrund eines defekten Abzuges am wahrscheinlichsten. (Naja... so einen Schieber kann man auch defekt MACHEN.) Jovian wurde im Kaisermausoleum in Konstantinopel bestattet. Jovians Witwe Charito lebte noch zu Beginn der Regierungszeit Theodosius’ I. Der Sohn Jovians, der junge Varronian wurde (angeblich) teilgeblendet, um ihn als Thronkandidaten auszuschalten.

Flavius Valentinianus I war früh in die römische Armee eingetreten, wurde um 360 Tribun der scutarii und begleitete Kaiser Julian nach Antiochia in Syrien. Er behielt seinen Posten, obwohl er sich unter dem heidnischen Herrscher weiterhin offen zum Christentum bekannte. Valentinianus I. stammte aus Pannonien und hatte eine lange Militärkarriere hinter sich, als er mit 43, nach dem überraschenden Tod Jovians,  in Nicäa von den Truppen zum Kaiser ausgerufen wurde (26. Februar 364).


Münze Valentinianus I

Er verstieß direkt einmal seine erste Frau Valeria Severa, die Mutter seines ältesten Sohnes Gratian und heiratete Justina. Bestimmt eine rein politische Entscheidung. Justina war Arianerin und stand damit im Gegensatz zu dem in Mailand äußerst mächtigen und populären katholischen Bischof Ambrosius, einem weiteren wichtigen Ratgeber des Kaisers. Justinia schenkte Valentinianus I einen zweiten Sohn, Valentinian II. Beide Söhne werden später Kaiser.

Das Heer zwingt Valentiniaus I, einen Mitherrscher zu bestimmen, Er ernennt seinen jüngeren Bruder Valens (der war protector domesticus der kaiserlichen Leibwache) zum Mitkaiser. Am 28.03.364 wird Valens zum Augustus erhoben und soll das Ostreich von Konstantinopel aus beherrschen.

365 Unter Valentinian unterliegt auch Bodobrica der Verwaltungsreform. Diese schlägt 364-375 Andernach, Boppard, Koblenz, Bingen der Civitas Moguntiacensium (Mainz) und damit zur neuen Provinz Germania Prima zu.

366 besiegt Flavius Jovinius die Alamannen an der oberen Mosel, im folgenden Jahr amtierte er als Konsul. 369 wurde er nach Britannien geschickt, um einen Aufstand niederzuschlagen.

Und auch Valentinian I fördert die Konfiszierung von Besitz und Vermögen heidnischer Tempel.

Valentinian muss sich weiter gegen die Alemanneneinfälle in die Gallia belgica und das Trevererland wehren. Gleichzeitig muss er Britannien gegen Iren und Schotten verteidigen. Sächsische und fränkische Seeräuber gefährden die Insel. Er zieht in Amiens Truppen zusammen, um nach Britannien zu ziehen, wird jedoch schwer krank. Am Hofe Valentinians wollte die gallische Clique schon einen Nachfolger aus den eigenen Reihen ernennen. Um seine Herrschaft zu festigen und Unruhen zu vermeiden, ernennt er am 24.08.367 seinen achtjährigen Sohn Flavius Gratianus zum (Mit)augustus.

    
Gratianusmünze und Büste

367 ist Flavius Jovius, der Heermeister von Julian, Konsul in Reims. Kurz darauf wurde er als Magister militum per Galliam durch Flavius Theodosius abgelöst, dem Vater des späteren Theodosius I.
365-373 ist Remigius, unter Valentinian I, magister officiorum in Mainz

Franken und Sachsen fallen 367/368 mit einem Handstreich in Mainz ein, worauf Valentinian mit Gratian und Ausonius (Gratians Lehrer, ein großer Dichter und mächtige Hintergrundfigur aus Burdigala/Bordeaux) Richtung Neckar und obere Donau zieht, um die Alemannen zu bekämpfen. Er repariert wohl wieder die Rheingrenzstandorte, denn den oberen Limes kann er mangels Truppen nicht mehr halten.
Valentinian I ist am 17.05.369 in Koblenz, 04.06.369 in Wiesbaden, 19.06.369 in Altrip und 30.08.369 in Breisach.

369 ist Flavius Afranius Syagrius Notarius unter Valentinian I am Hofe. Er fällt aber in Ungnade und erlangt erst 379 unter Gratian den Posten des magister officiorum, 380/82 praefectur italia (zunächst mit Petorius Probus zusammen), dann allein, 381 Konsul. Er ist mit Ausonius und Symmachus befreundet. Dichtet ebenfalls und trägt auch öffentlich vor. In Lyon begraben.

371 Valentinian I setzt Maximinus als Emporkömmling aus Pannonien als p.p.galliarum ein, nachdem dieser vorher als vicarius urbi romae die dortigen Aristokraten in Schach gehalten hat.

374 muss Valentinian nach Pannonien ziehen, um Quaden und Sarmatenangriffe zu bekämpfen. Er ist zu Verhandlungen gezwungen.

Valentianian regiert zunächst in Mailand, ab 375 wieder in Trier. Trier erfährt eine letzte Blütezeit und ist wieder militärisches Hauptquartier für den Kampf gegen die Alemannen.
Valentinians Sohn Gratian - seit 367 mitregierender Augustus - residiert bis ins Frühjahr 382 in Trier.  Valens regiert Afrika und den Osten, residiert in Konstantinopel/Byzanz

Der Anführer der Sarmaten muss wohl ein dreister Verhandlungsführer gewesen sein, denn
am 17.11.375 stirbt Valentinanus I nach einem Gespräch nach mehrstündigem Todeskampf. Sein Leichnam wurde nach Konstantinopel gebracht und dort beigesetzt.

375 Valentinians 16-jähriger Sohn Gratian (seit 367 mitregiernder Augustus) übernimmt die Macht zusammen mit seinem Stiefbruder Valentinian II.


Münze Valentinianus II

Maximinus wird im Frühjahr 376 abgesetzt und auf Verlangen des römischen Senats vor Gericht gezerrt und hingerichtet. Das haben sie ihm übelgenommen, dass ein Emporkömmling aus Pannonien den römischen Senat niedergehalten hatte.
376 wird der Gallier Siburius nach Regierungsantritt Gratians magister officiorum

Ausonius spielt als Vermittler zwischen Gratian und Rom eine gewichtige Rolle.
Hier wird wohl Ausonius die tatsächliche Autorität im Hintergrund gewesen sein, denn er war zu der Zeit Comes des Kaisers, Quästor des heiligen (kaiserl.) Palastes – so etwa wie ein Justizminister.
378 wird er praefectus praetorio galliarum und damit einer der mächtigsten Männer hinter dem Kaiser.
379 wird er Konsul.
379 wird Siburius Praefekt des Westens als Nachfolger von Ausonius.

Unter Gratian wird der Gallier Pontius Paulinus Consularis campanie und später Bischof von Nola.

Gratian hat immer wieder mit Germanen und Alemanneneinfällen zu kämpfen. Doch die große Gefahr für das Reich kommt mittlerweile aus dem Osten. Die Hunnen drängen die Westgoten über die römischen Reichsgrenzen. Valens gibt gezwungenermassen nach,  lässst sie dort siedeln und will aus den Westgoten Soldaten für sein Heer requirieren. Doch die sind aufmüpfig und Valens muss auch gegen die Westgoten kämpfen.

378 will Gratian Hilfe senden, doch da fallen die Germanen 378 über den Rhein ein, werden von Gratian geschlagen und rechtsrheinisch verfolgt. Dadurch kommt Gratian nicht rechtzeitig in Hadrianopolis (kurz vor dem Bosporus liegend) an, um Valens Hilfestellung zu geben.
Am 09.08.378 geht Valens bei Hadrianopolis (Edirne) unter.
Januar 379 Valens stirbt.

Kaiser Gratian ernennt Flavius Theodosius zum Augustus des Ostens.

Theodosius I. (Flavius Theodosius), Sohn des gleichnamigen Heermeisters, * 11. Januar 347 in Cauca, Spanien; † 17. Januar 395 in Mailand), auch bekannt als Theodosius der Große (lateinisch Theodosius Magnus), war von 379 bis 394 Kaiser im Osten des Römischen Reiches. Er heiratet Galla, eine Tochter Valentinians. Er sichert einstweilen die Ostgrenzen des Imperiums.

Theodosius ist dann auch der, dem die Einführung des Christentums als Staatsreligion in Wahrheit zuzuschreiben ist. Julian hatte mehr zur Wiedereinführung der heidnischen Kulte tendiert, während Constantius schon 356 im Westreich alle heidnischen Kulte verboten hatte.
Theodosius machte 381 Nägel mit Köpfen und erklärt am 10. Januar 381 restlos alle heidnischen Kulte als ketzerisch und vernichtbar. Auf dem Konzil von Konstantinopel wird JETZT! das Christentum als Staatsreligion eingeführt. Er ist also der, dem die "Ehre" gebührt.

Gratian bleibt bis zum Frühjahr 382 in Tier. Unter Valentinian I und Gratian erreicht Trier seine letzte große Blütezeit.
Ab 383 ist Mailand Gratians Residenz. Dort gewinnt Bischof Ambrosius (dessen Vater einst p. p. galliarum war), Einfluss auf Gratian. 378 lässt Gratian die Siegesgöttin Viktoria aus dem römischen Senat entfernen und streicht alle letzten Privilegien der heidnischen Kulte. Gratian verzichtet auch auf den Titel des Pontifex maximus (oberster heidnischer) Priester des Römischen Reiches) und bereitet so die Trennung von Kaisermacht und religiöser Macht des Bischofs von Rom vor.

Usurpation des Magnus Maximus und Tod Gratians

Im Frühjahr 383 brach ein Aufstand der römischen Truppen in Britannien unter dem aus Spanien stammenden Magnus Maximus aus, der auf das Festland übergriff und sich in Gallien ausbreitete.


Die Hintergründe der Rebellion sind nicht ganz eindeutig, denn Gratian konnte auf eine durchaus erfolgreiche Regierungszeit zurückblicken, wenngleich er sich am Ende seiner Regierungszeit beim Heer und bei Teilen der (mehrheitlich heidnischen) Senatsaristokratie recht unbeliebt gemacht hatte. In den Quellen wird erwähnt, dass im Heer durch die Bevorzugung der barbarischen Alanen Unruhe entstanden sei, die sich in der Usurpation des Maximus entlud, doch mag dies auch nur vorgeschoben sein. Gratian hatte anscheinend seine Aufmerksamkeit nicht mehr ausreichend den bedrohten Gebieten in Gallien gewidmet und daher dort seinen Rückhalt verloren, was Maximus ausnutzte, um selbst zum Purpur zu greifen.

Maximus ist Christ. Er nimmt Trier als Residenz und fordert die Anerkennung durch Theodosius (Ostreich) und durch Gratians Halbbruder Valentinian II/Westreich, der am Hof in Mailand residiert. Theodosius erkennt ihn an, Valentinian II nicht.
Maximus zieht starke Truppenverbände in Trier zusammen. Seinen Sohn Flavius Victor ernennt er zum Augustus. Victor bleibt 387 in Trier, während Maximus einen Italienfeldzug gegen Valentinian II führt.

Während dieser Zeit litt die Region zwischen Köln, Paris und Straßburg weiter unter diversen Einfällen von Franken, Germanen, Alamannen.
Natüüürlich nutzen die Germanen 388 und 389 die Situation aus. Jetzt gehen die Raubzüge der Chatten, Alanen, Sueben am Mittelrhein nicht mehr vorbei und reichen wieder bis in die Ardennen.
Trier wird als Hauptstadt aufgegeben, die Gutshöfe überrannt und geplündert. Freie Bahn haben sie, weil Theodosius von Valentian II zur Hilfe gerufen wird, als Maximus in Italian/Mailand einmarschiert.

Gratian befand sich zum Zeitpunkt der Usurpation in Oberitalien und marschierte Maximus, sobald er von dessen Kaisererhebung erfuhr, entgegen. Beim heutigen Paris kam es zu einigen kleineren Gefechten. Maximus hatte unter Theodosius dem Älteren, dem Vater des neuen Kaisers Theodosius, gedient. Aus dieser Zeit hatten einige Truppenverbände Gratians aber wohl noch gute Erinnerung an Maximus, dem es nicht schwerfiel, diese zum Überlaufen zu bewegen. Gratian sah sich bald von seinen Truppen im Stich gelassen und floh mit nur wenigen Begleitern nach Lyon, wo er am 25. August 383 von dem Heermeister Andragathius erschlagen wurde. Gratians Kopf wurde abgeschlagen und öffentlich zur Schau gestellt.

Gratians Bruder Valentinian II. wurde sein Nachfolger, musste die Herrschaft im Westen aber mit Maximus teilen. Theodosius blieb Herr im Osten des Reiches und übernahm nach Valentinians Tod ein letztes Mal die Herrschaft über das Gesamtreich. Als Maximus 387 auch in Italien einfiel und Valentinian II. vertrieb, trat Theodosius ihm entgegen und besiegte Maximus 388, der kurz darauf von den eigenen Männern verraten und ermordet wurde.

Trier wird 390 als römische Hauptstadt aufgegeben.


Theodosiusmünze


Kindkaiser Valentinian II residiert ab 388 in Vienne/Südfrankreich unter der Fuchtel von Theodosius weiter. 
Unter Theodosius I kommen einige Herren gallischer Abstammung zu Posten:
Flavius Rufinus aus  Elusa (Euze –Südgallien) wird unter Theodosius I 388 magister officiorum und Konsul
Auch Icarius, Sohn des unter Valens hingerichteten Theodorus, wird comes orientis.
Und Siburius, der Sohn des gleichnamigen Siburius aus Gallien, wird proconsul palaestinaesis
Es kommt zum Skandal, als Theodosius und sein Sohn Honorius sich im Sommer 389 als Sieger feiern lassen. Valentinian II nimmt an dieser Feier nicht teil. Nach dieser Machtdemonstration von Theodosius zieht er es vor, von Mailand nach Trier zu ziehen und residiert dort bis 392.

391 verfügt Theodosius ein kathegorisches Verbot von heidnischen Opfern und Tempelbesuchen, dem Gratian nachkommt und verfügt mit einem Erlass 392 das Verbot heidnischer Kultausübung.

Valentinian II versucht, mit Hilfe seines Heerführers Arbogast die Grenzen zu sichern, merkte ab wohl, das Arbogast ein Sicherheitsrisiko darstellte.
Am 15. Mai 392 wurde Valentinian II. erhängt in seinem Palast in Vienne aufgefunden. Es ist unklar, ob er von Arbogast ermordet wurde oder aufgrund seiner faktischen Machtlosigkeit durch Suizid starb (was nach Ansicht der meisten Forscher wahrscheinlicher ist).
Arbogast bat Theodosius monatelang vergeblich um die Entsendung eines neuen Caesars, und so wurde schließlich der Hofbeamte und Rhetor Eugenius, der ein gemäßigter Christ war, von Arbogasts Truppen zum Kaiser ausgerufen (21./22. August 392). Bald darauf verständigte sich Eugenius mit den heidnischen Senatoren Italiens, da sich die christlichen Bischöfe unter Führung des Ambrosius von Mailand einer Kooperation mit dem Usurpator entzogen. Auch Theodosius lehnte eine Einigung mit Eugenius nach anfänglichem Zögern strikt ab.

Theodosius erhob nun neben Arcadius, seit 383 Augustus, seinen jüngeren Sohn Honorius am 23. Januar 393 ebenfalls zum Mitkaiser, und zwar für den Westen. Damit war eine friedliche Einigung mit Eugenius und Arbogast unmöglich geworden.


 
Honorius und Arcadius

Bald darauf marschierte Theodosius, der den Feldzug sorgfältig vorbereitet hatte, mit einem starken Heer von angeblich etwa 100.000 Mann, zu dem auch gotische Hilfstruppen gehörten, in den Westen ein. An seiner Seite war auch Stilicho, der immer mehr zu einem wichtigen Vertrauten des Kaisers geworden war.

Theodosius hatte den 10-jährigen Honorius bereits zum Augustus des römischen Westens ernannt und setzte nun seinen jungen, aber bewährten magister militum Stilicho zum obersten Heermeister des geschlagenen Heeres des Westreiches ein. Seine Wahl fiel wohl deshalb auf Stilicho, weil dieser ihm erstens durch Heirat verwandt war und zweitens keinerlei Verbindungen zur fränkischen Führungsschicht des Westheeres besaß.
Am 5./6. September 394 besiegte man Eugenius und Arbogast in der höchst blutigen Schlacht am Fluvius frigidus im Vipava-Tal im heutigen Grenzgebiet zwischen Italien und Slowenien. Theodosius verbrachte den Vorabend der Schlacht angeblich wachend und betend in der Festung Ad Pirum auf dem Hochplateau des Birnbaumer Waldes. Es war eine der größten Schlachten der römischen Geschichte und galt den Christen im Nachhinein als ein Gottesurteil: das Christentum habe demnach über die alten Götter triumphiert. In Wahrheit hatten allerdings auf beiden Seiten Christen wie Heiden gekämpft. Westherrscher Eugenius wurde gefangen genommen und hingerichtet, Arbogast starb kurz darauf durch Suizid.
Ebenso Nicomaches Flavius, Haupt der heidnischen Senatorenschaft Roms.

Die besten Einheiten des weströmischen Heeres fanden in der Schlacht den Tod – ein Verlust, der nie wieder wettgemacht werden konnte. Die altgläubigen Unterstützer des Eugenius kamen zumeist ungeschoren davon, und noch unter Honorius bekleideten Heiden hohe Ämter.

Als Theodosius 394 gen Westen zog, blieb Arcadius im Unterschied zu Honorius am Bosporus zurück. Nach dem überraschenden Tod von Theodosius I und der faktischen Reichsteilung im Januar 395 übernahm Arcadius mit knapp 18 Jahren nicht nur die Herrschaft über den Osten, sondern rückte zugleich zum senior Augustus mit dem Anspruch auf die Oberhoheit im Gesamtreich auf.
Flavius Rufinus dient ab 392 als Regent für Arcadius von Anfang 395 bis zu Arcadius Sturz im November 395.
Rufinus fordert von Stilicho nach einigen Intrigen die Rücksendung der oströmischen Legionen, die Theodosius 394 in den Westen begleitet hatten. Claudian hielt derweil am westlichen Kaiserhof eine überlieferte Rede (In Rufinum), die Rufinus als Hochverräter verunglimpfte; obwohl es sich offenkundig um Propaganda handelt, hat der Text das negative Bild des Prätorianerpräfekten bis in die moderne Forschung geprägt.
Rufinus wollte eigentlich seine Tochter mit Arcadius verheiraten, um so seine Position abzusichern. Der Plan wurde jedoch durch den Widerstand des Ministers Eutropios vereitelt, der dafür sorgte, dass Arcadius sich stattdessen mit Eudoxia vermählte. Rufinus wurde im November 395 auf Befehl von Gainas, dem Befehlshaber der oströmischen Truppen, welche er nach Konstantinopel zurückberufen hatte, ermordet, möglicherweise im Auftrag Stilichos.
Honorius war ein Sohn des Kaisers Theodosius I. und seiner ersten Frau Aelia Flacilla. Sein älterer Bruder war der oströmische Kaiser Arcadius, seine jüngere Halbschwester Galla Placidia.

Theodosius war mit der Niederwerfung des Eugenius uneingeschränkter Herrscher über beide Reichsteile und verwirklichte, wenn auch nur für sehr kurze Zeit, ein letztes Mal faktisch die Reichseinheit. Dabei ist allerdings zu beachten, dass er auch zu diesem Zeitpunkt lediglich senior Augustus war und nicht der einzige Kaiser im Reich, da Arcadius als iunior Augustus am östlichen Hof residierte.

Honorius war zweimal verheiratet, blieb aber ohne Erben. Zuerst heiratete er im Jahre 398 Maria, die Tochter seiner Cousine Serena seines magister militum Stilicho. Nach deren Tod heiratete er ihre jüngere Schwester Thermantia. Honorius regiert mit seinem Heerführer Stilichio (Sohn eines Vandalen und einer röm. Reichsfrau) das Westreich von Ravenna aus. Er befriedet 396 Franken und Alemannen an der Rheingrenze.
Honorius wurde an den kaiserlichen Hof nach Mailand geholt, wo sein Vater Theodosius I fortan zu residieren gedachte.

Als Theodosius am 17.01.395 aber einige Tage nach der Ankunft seines Sohnes überraschend starb, war die neue Verwaltung noch nicht konstituiert.
Stilicho musste schnell handeln und die Regentschaft auch ohne Zustimmung des nunmehrigen senior Augustus und Kaisers des römischen Ostens Arcadius und dessen mächtigen praefectus praetorio Rufinus an sich nehmen, um seine Machtstellung zu stabilisieren und vielleicht auch zu verhindern, dass das Heer einen eigenen Kandidaten aufstellte
Nach seinem Tod 395 führte die damit verbundene Aufteilung des Reiches in zwei Herrschaftsbereiche unter seinen beiden Söhnen Arcadius (Ostreich) und Honorius /Westreich) jedoch letztlich zur faktisch endgültigen Trennung in ein Weströmisches und ein Oströmisches Reich, wenngleich dies von den Zeitgenossen nicht als solche wahrgenommen wurde und das Imperium Romanum staatsrechtlich als Einheit fortbestand.

Arcadius hatte vier Kinder: Drei Töchter (Pulcheria, Arcadia und Marina) und den 401 geborenen Sohn und Mitkaiser (seit 402) Theodosius II., der nach dem frühen Tod des Kaisers im Jahr 408 noch im Kindesalter als Augustus den oströmischen Thron bestieg.

Als der Kaiserhof von Trier weg endgültig nach Mailand, Vienne und Ravenna umzieht, verliert Trier endgültig seinen militärischen und politischen Einfluss. Trier bleibt noch bis 395 Sitz des p.p. galliarum. Danach wird der Sitz 407 nach Arles verlegt, während der Kaiserhof nach Ravenna umzieht. Von 367 bis 392 war Trier unter Valentinian I., Gratian, Magnus Maximus und Valentinian II. Regierungssitz des Weströmischen Reiches und gleichzeitig mit 80.000 bis 100.000 Einwohnern die größte Stadt nördlich der Alpen gewesen.

Spätestens im Zuge der gewaltsamen Einführung des Christentums findet man überall im römischen Reich die Plünderung und Zerstörung der Tempel, Quellheiligtümer und Kultstätten. Vor allem die Landbevölkerung widersetzte sich lange der Zwangsverchristianisierung: Der Pagane - also der Bewohner des keltischen Pagus/Gaues - wurde zum lateinischen Inbegriff des widerspenstigen Heiden. Viele heidnische Kultorte wurden geschändet und zerstört, wurden mit christlichen Kreuzen "verziert", mit Kapellen und Kirchen überbaut, so dass die Bevölkerung gezwungen war, an christlich überbauten Heiligtümern ihre Jahrtausende alten Kulte auszuüben. So fand zwangsläufig ein fließender Übergang statt, der aber wohl erst um 800 in einer mehrheitlich christianisierten Bevölkerung endete.


Das Ende des römisch-gallischen Westreiches wird eingeläutet

Bis 400 mehren sich die Überfälle von Alanen und Sueben vom rechtsrheinischen Gebiet her. Die römischen Kastelle können nicht gehalten werden und die Rheingrenze liegt ungesichert. Es entstehen viele Schutzbauten, Mauern und Palisaden um Städte und Siedlungen herum. Dennoch werden die römischen Siedlungen, Gutshöfe, etc. von Germanen und Franken überrannt. Teile der gallo-römischen Siedler sterben im Kampf oder sie erkennen die neue Oberhoheit der Franken an.

402 ist der Gallier Protadius Stadtpräfekt von Köln. Seine beiden Brüder Minervius und Florenius erreichen ebenfalls hohe Posten im Reich.


407 brach ein Bürgerkrieg zwischen Ost- und Westrom aus, als Alarich im Auftrag Stilichos in oströmisches Gebiet einfiel, doch wurden die Kämpfe abgebrochen, als Westrom an anderen Fronten bedroht wurde. 407 Kurz nach dem Einfall der Vandalen, Alanen und Sueben in Gallien, wurde auch die Gallische Präfektur nach Arles an die Rhône verlegt.

408 einigten sich die beiden Kaiserhöfe zum Zeichen der Versöhnung auf ein gemeinsames Paar Konsuln.

Viermal wurde Trier von den Franken niedergebrannt und geplündert
vermutlich um 413 und 421,
451 von den Hunnen unter Attila erobert.
456 fällt Mainz,
459 Köln
475 fällt Trier endgültig an die Franken

Wann das Ende des Weströmischen Reiches eintrat, ist in der neueren Forschung umstritten.
Mögliche Endpunkte sind:

August 475 mit der Vertreibung des letzten vom oströmischen Augustus Zeno als legitim anerkannten weströmischen Kaisers Julius Nepos durch den weströmischen Feldherrn Orestes;

September 476 mit der Absetzung des jugendlichen Usurpators und Gegenkaisers Romulus Augustus (spöttisch „Romulus Augustulus“ genannt) durch den meuternden weströmischen Heerführer Odoaker;

Das Jahr 480 mit der Ermordung des in die Provinz Dalmatia geflohenen Julius Nepos, der sich trotz Vertreibung weiterhin als Augustus (Kaiser) Westroms betrachtet hatte;

Die 554 erfolgte Abschaffung des weströmischen Hofes durch Justinian, da die meisten staatlichen Institutionen, insbesondere der Senat und der (nun kaiserlose) weströmische Hof, auch nach 476 noch jahrzehntelang fortbestanden hatten.

Das Frankenreich

Chlodwig I. (auch Chlodowech, französisch und englisch Clovis, lateinisch Chlodovechus; * 466; † 27. November 511 bei Paris), fränkischer König aus der Dynastie der Merowinger, erscheint auf der politischen Bildfläche. Er unterwarf alle anderen fränkischen Teilkönigreiche, sowie weitere germanische Stämme gewaltsam.

475 Trier wird Sitz der fränkischen Gaugrafen, mit der Palastaula als Königspfalz. (Arbogast der Jüngere). Diesen Termin, bzw. die Krönung Chlodwig 511 in Paris, würde ICH als das faktische Ende des weströmischen Reiches vorziehen.
 
496 Seinen Übertritt zum Katholizismus - und nicht wie bei den Germanen damals üblich zur arianischen Form des Christentums - vollzog er nach seinem Sieg über die Alamannen in der Schlacht von Zülpich (angeblich hat er eine ähnliche christliche Vision vor der Schlacht gehabt, wie Konstantin - nunja... mit irgendetwas muss man sich selbst und seine Truppen vor einer Schlacht ja motivieren, wenn es nicht gut aussieht). Dieser Schritt war eine wichtige Weichenstellung für den weiteren Verlauf der mittelalterlichen Geschichte. Das Römische Westreich ist nun endgültig gefallen und Trier aus dem Mittelpunkt der europäischen Geschichte gerückt.

Chlodwig wird Begründer des Frankenreichs angesehen, zu dessen Hauptstadt er Paris machte. Das römische Ostreich mit der Hauptstadt Konstantinopel bestand weiter, bis zur Eroberung durch die Osmanen.

verschiedene Links zu Geschichte Trier und den archäologischen Stätten und Sehenswürdigkeiten, mit zeichnerischen Rekonstruktionen des antiken Triers und aktuellen Panoramaansichten:
Wikipedia-Link
Welterbe-Link
Amphitheater-Link
MarkAurel-Link