Entstehung des ersten Bandes Lava und Eis

Um dem mühsamen und meist erfolglosen Weg an den großen Verlagshäuern vorbei zu nehmen, die an deutschen "Jung"autorinnen meist nicht interessiert sind, wenn sie nicht übers Mittelalter oder Krimis schreiben, habe ich nach 2-3 erfolglosen Versuchen und unglaublich blöden Argumenten aus den Verlagshäusern beschlossen, meinen Roman selbst herauszugeben und zu vermarkten. Anscheinend hält man in Deutschland nur solche Menschen für fähig, ein paar hundert (tatsächlich sind es über 75000 im ersten Band) Worte aneinanderzureihen, die einen akademischen Grad haben.

Ein schlechter, aber sich hinziehender "Witz" ist, dass die Verlage oder auch rezensierende Tageszeitungen immer nachfragen, was die Autorin dazu befähigt, historische Romane zu schreiben, wenn sie doch so gar keinen akademischen Titel erworben hat. Also, dazu fällt mir nur diese Gegenargumentation ein:
"Wie kann sich ein Lektorat einbilden, einen historischen Roman über die ausgehende Eiszeit, die neolithische Revolution oder die Römerzeit in Rheinland bewerten zu können, wenn keiner ein Studium der Prähistorie oder der Archäologie durchgezogen hat. Wogegen die Autorin sich seit ihrer Teenagerzeit mit den Themen intensivst befasst hat und über die entsprechende Fachliteratur und auch über Kontakte mit Fachleuten aus der Region, ein umfassendes Wissen zusammengetragen hat?"
 
Beim Selfpublishing-Verlag Book on Demand habe ich veröffentlicht. Es gibt unterschiedlich ausgeprägte Verträge, die von der völlig selbstständigen Erstellung von Buch und Cover bis zum Komplett-Service reichen, natürlich zu gestaffelten Preispaketen. Bei BoD wird keine größere Auflage vorproduziert, was normalerweise hohe Kosten verursacht, wenn man in einem Zug hunderte oder gar tausende Bücher produzieren lässt, sondern der Verlag druckt auf Bestellung. Hat Vorteile, aber auch Nachteile, vor allem kam 2008 ein hoher Buchpreis dabei heraus. Ich habe den Weg gewählt, das Buch komplett alleine entstehen zu lassen, mir die Lektorats- und Coverdesign-Kosten zu sparen.
Der horrende Buchpreis der Ausgabe von 2008 machte allerdings Probleme. Eigentlich alle Verkaufspunkte scheuten davor zurück, mein Buch einfach mal ins Regal zu stellen, wegen des Preises, der nicht gerade dazu animierte, es kurzentschieden zu erwerben. Das galt auch für die eBook-Ausgabe.

Zumindest das Problem mit dem Buchpreis hat sich gelegt. Der Verlag hat wohl erkannt, dass die Preise absolut nicht marktfähig waren. Die Neuausgabe des Buches kommt nun mit 9,99 Euro weit unterhalb des damaligen von 23,90 Euro heraus. Ein neues, deutlich romantischeres Design und ein neuer Autorinnenname kamen dazu. Warum ein neuer Name? Weil der alte Name "Maya Kiran" absolut nicht auf eine regionale Schriftstellerin hinwies. Zwar ist der neue Nachname auch nicht mein Realname, aber er ist "von hier" und der Mädchenname meiner Mutter.

Manch einer mag nun denken: "Wie - KEIN Lektorat?" Natürlich habe ich das Buch vor der Veröffentlichung von einer Deutschlehrerin Korrektur lesen lassen (Dank an Frau Riebenstahl), die mich vorher in einem VHS-Kurs über die neue deutsche Rechtschreibung (und ihre immer noch vorhandenen Tücken) aufgeklärt hatte. Auch aus meinem privaten Umfeld durften mehrere Menschen die Korrekturausgabe überprüfen. Für die Neuausgabe wurde der Text nochmals überprüft, gestrafft, die Seitenfläche besser ausgenutzt und eine kleinere Schriftart gewählt. Dies hatte den Effekt, rund 50 Seiten einsparen zu können, was sich positiv auf die Preisgestaltung auswirkte. Würde ich aber nicht noch einmal machen.
Bitte möge sich niemand aufregen, wenn doch irgendwo noch ein Tippfehler übersehen wurde. Auch die Verlage
geben keine 100-prozentige Garantie auf Fehlerfreiheit. Also habe ich mir dies gespart.

Das Cover ist ebenfalls ein Eigendesign.
Ich danke an dieser Stelle ganz herzlich Herrn Sven von Loga für die Überlassung des Titelbildes, das genau zum Buchinhalt und Titel passt. Er macht Exkursionen durch die hiesige Gegend und schreibt selbst Führer durch die Region. Infos auf www.uncites.de.

Die Rückmeldungen von vielen Lesern bestärkten mich sehr darin, auch die Folgebände zu schreiben. Die Leser des ersten Bandes mussten sehr lange darauf warten zu erfahren, wie die Geschichte weitergeht. Die Recherchen waren deutlich umfangreicher und zum Teil auch punktuell extrem viel schwieriger, als ich mir das für die Römerzeit im Rheinland, speziell Boppard, vorgestellt hatte. Dafür musste ich nochmal tief in der archäologischen Literatur wühlen und einige Museen in Deutschland, Frankreich und Spanien besuchen. Das "Schwarze Loch" der rheinland-pfälzischen Archäologie hat sich auch bis Mitte 2023 nicht geschlossen. Die große Publikation über die Ausgrabung des Römerkastells vom Boppard 1963-66 fehlt immer noch. Da es noch länger dauern kann, bis sich jemand dafür findet, hatte ich mich entschlossen, den zweiten Band im Juni 2019 zu veröffentlichen.

Mittlerweile ist Band 3 in Arbeit, der sich doch noch mit dem Mittelalter beschäftigt. Durch Zufall habe ich eine eindrucksvolle historische Persönlichkeit gefunden, an deren Lebenslauf und Einfluss auf die europäische Politik die Romangeschichte entwickelt wird.