römische Kelteranlagen an der Mosel
Erden, Noviand, Brauneberg, Piesport
Römervilla Wittlich

 
Der älteste Traubennachweise stammt derzeit aus Georgien (8000 v. Chr.). Die Griechen und Römer bauten Wein systematisch an. An der Mosel wurden mehrere römische Kelteranlagen gefunden, die unter den vorgerutschten Weinberghängen verborgen erhalten geblieben sind. Man kann vermuten, dass längs der noch heute vorhandenen Weinberge an Mosel und Rhein noch einige Kelteranlagen auszugraben wären, sofern sie nicht in den Ausbauphasen der Bundesstraßen und der Bundesbahn abgeräumt wurden.
Römische Kelteranlage bei Erden = Ardinigo ( = hoch, steil)
Eine der ältesten und best erhaltenen römischen Kelteranlagen nördlich der Alpen befindet sich gegenüber Erden unterhalb des Südhangs über der Mosel, inmitten der bekannten Weinlage "Erdener Treppchen". Anfahrt über Ürzig oder Kinheim.

  

     


In dem 38 x 16 m großen Gebäude waren ursprünglich zwei Keltern installiert. Die erhaltene zweite Kelter umfasste neben drei Mostbecken mindestens ein Maische- sowie ein Preßbecken. Über der Anlage ist heute ein Schutzbau errichtet.

  



Die konservierten bergseitigen Mauern lassen ein schönes Fischgrätenmauerwerk erkennen.
 

Der westliche Gebäudetrakt enthielt Kellerräume und eine Rauchkammer mit zugehöriger Heizanlage, in der der Wein vorzeitig gealtert werden konnte;
gleich nebean ein Kräutergarten, um die Weine mit Würze und Geschmack zu verändern.

 
 
Im Zuge der Grabungen wurden erstmals an der Mosel römische Holzfässer gefunden.  Das Fass ist übrigens eine keltische Erfindung, die aber von den Römern freudig übernommen wurde, da es den Tranport von größeren Weinmengen erleichterte. Ab ca. 280, nachdem der Weinhandel in ganz Gallien erlaubt wurde, auch weidlich genutzt. Die Amphoren nahmen massiv ab! Größere Fässerlager hat man an den Produktionsorten nicht gefunden, kann sie aber z.B. in der Nähe des staatlichen Getreidespeichers (horreum/horrea) in Trier vermuten. In Erden und anderen Kelterstandorten hat man aber vermutlich Fässer-Zwischenlager erbaut.


Backofenrest

   
     Fässerlager

Bei zusätzlichem Rotweinanbau, der vor dem Weißwein geerntet wurde, werden die Kelteranlagen etwa 2-3 Monate in Betrieb gewesen sein. Für den Betrieb wurden in Erden ca. 20 Leute gebraucht, zur Lesezeit erheblich mehr. Die Keltergebäude waren zweistöckig, so dass zusätzliche Arbeiter dort auch untergekommen sein werden. Der Wein wurde entweder direkt über die Mosel in alle Welt verschifft, konnte aber auch über die Verbindungsstraßen über Wittlich und Köln, Trier und Hunsrück transportiert werden.

Erden  könnte, der Größe nach, in der Spätantike wahrscheinlich eine Staatsdomäne gewesen sein. Gesichert ist dies aber nicht. Die Domänen wurden von einem Villicius/Villici geleitet, der die Domäne verwaltete. Es war der Weinverbrauch der Soldaten zu sichern, denen etwa 3/4L pro Tag und Mann zustand. Der Villicius war ein hoher Beamter wohl aus dem kaiserlichen Umfeld, der evtl. in Piesport residierte (wie einige teure Fundstücke dort beweisen). Sodann gab es auch einen kaiserlichen Kellermeister (ritterlicher Beamter, vir perfectissimus praepositus vinorum). Der Titel ver perfectissimus bezeichnet eine Auszeichung für Beamte aus dem höheren Ritterstand, praepositus vinorum die Amtsbezeichnung. Staatsweine (fiscalia vina) wurden preislich subventioniert und haben wohl auch marktregulierend gewirkt (25% unter dem Marktpreis). Sie versorgten natürlich Heer und Verwaltung mit preiswertem Wein.  Deswegen verboten Valentinian I (374-375) und sein Sohn Gratianus (367-383) unter anderem den Export von Wein, Öl und Liquamen aus Germanien heraus (Codex Iustinianus), da die Soldaten einen Versorungsanspruch auf Brot, Fleisch, Wein und Öl hatten, der in Krisenzeiten mitunter nicht ganz leicht zu decken war.
 
Rebflächen: (1 iugerum = 2500qm = ¼ ha) erbringt etwa 1 culleus/cullei (= 522 L) Wein. Für Erden werden 38 ha (1 ha = 10000 qm = 4 Iugerum)  Anbaufläche berechnet, die in beiden Kelteranlagen zusammen etwa 20-24 Beckenfüllungen brachten. Also 4000 Liter x 38ha= 152.000 Liter.
Ein guter Weinbergsertrag spielte sich bei etwa 60  Hektolitern/ha ab
Das alte Abfüllmaß (1 Ledersack) = 1 Cuellus = 500 Liter = 20 Amphoren
(Ein Fuder = 1000 Liter).
Im Zusammenhang mit den nah beisammen liegenden Weinbergen von Ürzig und Maring-Noviand an der Lieser könnte die Römervilla in Wittlich stehen, deren Fundamente leider dem Ausbau der Autobahn geopfert wurden. Die prächtige Villa war mit zwei Seitenflügeln bogenförmig in den Hang der Lieser errichtet worden. Vielleicht war der Besitzer der Großgrundherr, der Domus der Weinberge in der Nähe.

Weinhandel in Gallien

Eine der Drehscheiben des Weinhandels befand sich in Lyon/Lugdunum, eine Art Weinbörse mit Weinhändlerkonsortium „negotiantes cellarum vinariarum“ /negotiator vini) mit großen Lager- und Stapelflächen (Canabae) am Zusammenfluss von Rhône und Saône. Diesen Handelskonsortiumsteilhabern, in dem wohl auch der eine oder andere in Personalunion die Rhone/Rhodanusschifferei betrieb,  gehörten auch Negotiatores aus Divodurum/Metz und Treverorum/Trier an. Mit dem Wein wurden auch die zugehörigen Keramiktrinkgefässe transportiert und gehandelt, als Beipack-Transportware. Als Beitransporte wurden bestimmt auch Trockenfrüchte gehandelt, wie z.B. Aprikosen aus dem Kaukasus. Der örtliche Weinhändler (mercator vinarii) besorgte den Einzelhandel. Es gibt verschieden große Kannen als Abfüllmaße, Bronzetrichter zum Umfüllen, Siebe und Schöpfgefäße. Dies waren nötig, weil viele Weine mit Gewürzen geschmacklich verbessert wurden. Die Gewürze wurden beim Ausschank dann ausgesiebt.


 
In Lyon wurde hauptsächlich der Import aus Italien gehandelt, zum Teil auch mit gefälschten Amphoren, die mit Absicht verstaubt und mit falschen Etiketten mit alten Konsuln-Angaben versehen wurden. (Über die Regierungsjahre der Konsuln, die allen bekannt waren, konnte eine Zuordnung erfolgen). Die Amphoren trugen in der Regel eine Aufschrift, Stempel, Punze über Herkunft, Inhalt und Qualität auf dem Griff oder auf der oberen Bauchung der Amphore. Von Italien aus wurden teure Weine nach ganz Gallien gehandelt, vor allem Weine aus der Gegend zwischen Rom und Neapel (Falerner, Massicum, Surentinum, Caulinum aus Capua), aus Sizilien der vino Mamerinum (Messina).
 
Die Amphoren und Fässer werden in Kellergewölben in eingetieften Buchten gelagert. Dazu war ein Kranbalken in den oberen Türsturz in einer Aussparung des Schlusssteines der Kellertürwand  eingelassen, der sogenannte Schrot, an dem man mit Seilen eine Art Flaschenzug konstruieren konnte, an dem die Fässer in den Keller abgeseilt werden konnten. Diese Arbeit wurde meist von berufsmässigen Schrötern von kräftigem Körperbau erledigt, da die Fässer nun mal schwer waren. Die Schörter stellten auch die Transportmittel (Ochsenwagen oder auch Schubkarren für einzelne Fässer) zur Verfügung. Auch unter den Portiken der Villen waren oft Weinkeller angelegt (Kryptoporticus). Es gab prächtige Keller mit Marmorpfeilern, Holzbalkendecken, Kreuzgratgewölben. Größere Keller hatten sogar eine Belüftung. Tubulikanäle führten durch den Kellerboden und hatten einen passenden Luftabzug in der Kellerdecke darüber. 
Weinbau/Jahresablauf
 
Im Winter (Jan, Febr. März) werden die alten Fruchtruten entfernt und kompostiert,  bzw. im Weinberg gestapelt und bei Kälteeinbrüchen um die Eisheiligen herum verbrannt, auch Holzkohle in Kohlebecken, um die Reben vor frühem Frost zu schützen. Neue Pfähle müssen zugeschnitten und zugespitzt werden, als Reparatur oder Neupflanzung.
Die Rebflächen werden VOR dem Austrieb der Reben gepflügt (wohl mit der Handhacke), der Boden so belüftet, Unkraut untergemulcht. Es wird mit dem kompostierten Altschnitt, Mist und Stroh gedüngt, jedoch selten, da die Weinqualität sonst leidet (weniger ist mehr). Der Mist wird in Kiepen die Hänge hochgetragen und verteilt. Lupinenabschnitt soll untergegraben werden und die Asche der verbrannten Rebtriebe. Schweinemist darf nicht genutzt werden.
 
Ende März/April – je nach Temperatur – treiben die Reben aus. Tag-/Luftwurzeln werden abgehackt, um die Wasserzufuhr für die Triebe im Rahmen zu halten, da die Trauben sonst verwässern. Die kräftigsten jungen Triebe werden mit Bast oder Weidenruten zu achtförmigen, senkrechten Schleifen (Voluten) aufgebunden. Es werden etwa 8-10 Triebe/Augen stehen gelassen, die restlichen Augen werden ausgeschnitten.
 
Im Mai/Juni beginnt die Rebblüte/Selbstbestäubung
   
Im Juni/Juli wird, um später die Lese zu erleichtern, das Laub ausgeschnitten und zwar so, dass zu viel Schattenbildung vermieden wird, aber trotzdem eine Art Sonnenschirm an Laub stehen bleibt. Wenn die Trauben erbsengroß sind, werden überflüssige Ranken und Triebe entfernt (falls man einen guten Wein will und nicht nur Menge). Der Laubschnitt muss mehrmals durchgeführt werden. Außerdem werden die Triebspitzen entfernt, um ein weiteres Höhenwachstum zu vermeiden und die Nährstoffe den wünschenswerten Trieben und Reben zukommen zu lassen.



Unkraut wird untergehackt. Zur Schädlingsbekämpfung standen noch keine Mittel zur Verfügung. Es war also Glück, wenn man eine gute Ernte hatte! Es kam auch immer wieder zu kompletten Ernteausfällen durch späten Frost im Frühjahr oder durch Unwetter im Herbst. Ein Glück wenigstens, dass es die in der Neuzeit aus Amerika eingeschleppten Pilzerkrankungen noch nicht gab.


Rebmesser unten links

 
Ende August/Anfang September beginnt die Traubenreife (je nach Witterung und Rebsorte). Auch Rotwein wird angebaut;  er wird früher geerntet (August) und vermindert so das Risiko eines totalen Ernteausfalles beim Weißwein. Die weißen Trauben werden zum Ende September/Anfang Oktober hin weich und bekommen einen Farbumschlag von grün auf gelblich. Hasen, Siebenschläfer, Stare, Wiedehopfe, Schlangen, Elstern und Häher mindern die Traubenernte. Deshalb sind Wildschütze und Fallensteller im Weinberg unterwegs, um die Trauben zu schützen.


Stele mit der typischen Aufbindung der Rebranken zu Schleifen an einem Stab
 
Der zukünftige Wein wird noch am Stock hängend in ganzen Lagen an die Händler verkauft. Der Wein muss später dann auch vom Händler vor der nächsten Lese abgeholt werden, sonst wird der Handel ungültig und der Winzer kann den Wein anderweitig verkaufen. (Daher stammen wohl auch die Termine der Winzerfeste vor der Lese, um den nicht verkauften Wein noch loszuwerden). Im Herbst, Ende September bis Ende Oktober, je nach Reife, wird der Wein mit den Rebmessern gelesen. Reif sind Trauben dann, wenn sich die Kerne dunkel gefärbt haben. Vor der Lese hat man bestimmt die Ohrwürmer ausgelesen, denn wenn die in die Pressung kommen, verderben sie den Geschmack des Weines. Als Vorarbeit für die Keltersaison werden die Fässer geschwefelt. Das findet über einem Feuer mit Schwefelknollen statt.  In Körben (abgedichtet mit Harz und Pech) und Schuten werden die Trauben zum Kelterhaus transportiert. Jetzt beginnt die Kelterarbeit. Während die Rebstöcke draußen langsam herbstlich bunt werden und das Laub bis November abfällt.
 
Die Trauben werden gewaschen und in einem großen Kelterbecken (aus Ziegel und wasserdichtem Putz)  gesammelt und gestampft. In Erden kalkt man die Maische (Kalkfässer), um den Most zu entsäuern, wenn die Trauben nicht süss genug sind. Nach dem Stampfen/Treten der Maische wird diese in Preßkörbe umgefüllt, wo ein Kelterbaum die Maische auspresst. Man schöpft Trübstoffe und Kalk ab und lässt den Most dann erst in die drei Mostbecken ab. Als Leitungen dienen Bleirohre am Boden des großen Beckens. Beim Zweibecken-Betrieb in Erden konnte immer ein Becken mit Maische gefüllt gewesen sein, das zweite zum aktiven Einfüllen des Lesegutes genutzt worden sein. Im 4. Jahrhundert wurde ein zweites Kelterhaus gebaut, wohl um die guten Ernten dieser Zeit verarbeiten zu können. Es erfolgt ein Gärprozess mit der auf den Trauben natürlich vorhandenen Hefe/Federweiser. Später wird der Most beim Abfüllen in die Fässer zur Kellergärung durch Tücher filtriert. Durch den sacus vinarius (Leintücher)
 
In einer Rauchkammer (Fumarium) werden Weine durch Wärme zur Schnellreifung gebracht, bzw. künstlich gealtert. Durch die Räucherung oxidiert der Wein schneller, wird heller, die Säure schärfer und er bekommt einen rauchigen Geschmack. Evl. wurde der Wein auch schöngefärbt mit Holundersaft oder mit anderen Obstsäften nachgesüßt. Wein wurde mit Gewürzen versetzt oder medizinisch mit Mohn und Hanf „gedopt“. Die Maische, der Sud oder der Wein wurden mit Kräutern und Gewürzen gemischt. Die „griechische“ Würzung war die mit Rosen, Veilchen, Minze, Pfeffer, Safran oder Harz. In Erden wurden über 4000 Hanfsamen im Kelterhaus gefunden!


Weinsiebe

Deshalb wurde dieser Würzwein vor dem Verzehr mit einer Kelle-Sieb-Kombination gefiltert. Diese Geräte gibt es als Kombisatz aus Glas, meist aus Bronze (wie heutige Teesiebe). Viele Kellereien und Wirte waren berüchtigt für ihre Pantscherei hochwertiger Weine mit Wasser oder der Überwürzung eigentlich minderwertiger oder auch guter Weine. Es wurden bestimmte Extrakte in Glasfläschchen angeboten, die in verschiedenen Geschmacksrichtungen zugemischt wurden. Diese Flaschenwürzung nannte man „conditium"/conditum?) und wurde gerne für unterwegs genutzt. Ein Standardconditium war eine Würzmischung mit Honig und Pfeffer.

Bevor Fässer genutzt wurden, wohl auch noch später, wurde Wein in riesigen, manchmal mannshohen, runden Kugelamphoren (Dolia) gelagert. Die Amphoren wurden mit Keramik- oder Korkstopfen verschlossen und mit Harz oder Wachs abgedichtet.

      
            Dolien, rund 1,50m hoch                                       Amphorensammlung
Museum Tarragona

 
                                  Amphorenstopfen;                Fässer/Museum Xanten

Most wird auch eingekocht, um einen Sirup zu erhalten (Defrutum), der sich durch den hohen Zuckergehalt länger hält. Und zwar wird er in Bleigefäßen zu einem Drittel oder bis zur Hälfte eingekocht.  Der Most wurde haltbar gemacht, indem man ihn, festverschlossen in Amphoren, in kaltem Wasser, bzw. in Brunnen versenkte. So hielt er sich bis in den Winter. Dieser „semper mustum“ diente ebenfalls zur Süßung saurer Weine. Der Sirup dient genrell als Süssungsmittel (Honig war teuer). Honig wurde trotz des Preises in Wein zur Süßung ausgiebig genutzt.  Mitunter waren 6 Pfd Honig auf 12 Liter Wein angesetzt, der als Aperitif (Gustatio) getrunken wurde.
 
Ende November/Dezember, wenn das Weinlaub gefallen ist, wird der Weinberg von dürren Reben befreit und es erfolgt ein Winterschnitt bis knapp über dem Boden als Frostschutz. Pfähle und Stützen werden repariert. Die Stützstöcke bestehen aus Kastanien- oder Kiefernholz
An der Mosel sind noch einige andere Kelteranlagen konserviert und rekonstruiert worden:
Brauneberg/ Römische Kelteranlage

Bei der Flurbereinigung von 1990/91 wurden zwei römische Kelteranlagen entdeckt. Das ältere, östliche Kelterhaus konnte erhalten und unter einem Schutzbau konserviert und saniert bzw. originalgetreu rekonstruiert werden. Der Stein am Kelterbaum ist noch der Originalstein. Es ist eine der ältesten Kelteranlagen nördlich der Alpen, was einmal mehr nahelegt, dass die Wiege des deutschen Weinbaus an der Mittelmosel stand.
Am Fuß eines steilen Südhanges im Bereich der Weinlage "Brauneberger Juffer-Sonnenuhr", 750 m nördlich der Kirche gelegen.
Römische Kelteranlage bei Maring-Noviand
Im Zuge der Flurbereinigung hat das Rheinische Landesmuseum Trier bei Noviand 1977 ein ca. 13 x 9 m großes römisches Kelterhaus freigelegt. Anders als die übrigen Kelterhäuser des Moseltals, die inmitten der Rebflächen standen, bildete dieses Kelterhaus eines von mindestens vier Nebengebäuden eines römischen Gutshofes aus dem 2. Jh. n. Chr. Über den Kelterbecken ist heute ein Schutzbau errichtet.
Das Gebäude liegt ca. 0,5 km südwestlich des Ortsteiles Noviand im Bereich der Weinlage "Maringer Kirchberg".

Keltergebäude mit Lagerräumen und Kelterbecken
 

                    
 Kelter mit zwei Presskörben und vorne zwei Mostauffangbecken
            Rekonstruktionen im   Landesmuseum Trier  
Getrunken wurde aus allen möglichen Trinkgefäßen von Ton über Glas bis Silber und Gold.
Auf der im Moselraum beliebten schwarzen Keramik mit weiß-ockerfarbenen Dekor haben sich viele Trinksprüche auf den Gefäßen erhalten:

Vinum bibe! (Trink Wein!)
Accipe et vtere felix – nimm und benutze es glücklich

Lucrum fac – mach Gewinn
Felix sis – du sollst glücklich sein
Vivas – du sollst leben
Vive oder vivite Lebe/lebt
Vivas felix – du sollst glücklich leben
Vale/valete – bleib/bleibt gesund


















(iam) sitio – ich bin (schon wieder) durstig

da vinum – gib (mir) wein
imple – schenk (mir) ein
reple (me) – füll (mich) nach
interum (füll nach)
mitte mi vinum – schick mir Wein
imple me copo vini – fülle mich, Wirt, mit Wein
reple me copo mero – fülle mir unvermischten Wein nach, Wirt

reple me copo conditi – fülle mich wieder, Wirt, mit Würzwein









da caldam – gib mir Glühwein
misce (copo) – mische, Wirt
misce felix bibamus vinum – mische gut, wir wollen Wein (kein Wasser) trinken

 












fer me – trag mich
vinum tolle – erheb den Wein
frui me – genieße mich

fruere me – genießt mich
vitam frui – genießt das Leben/das Liebchen

eme me et fer dumu inple – kauf mich und trag mich voll nach Hause

bene tibi sit – wohl bekomms
parce aquam adic merum – spare Wasser und gib reinen Wein dazu
parce picatum da merum – spare den gewürzten – gib reinen Wein
da merum – gib reinen Wein
lavte- köstlich
    
               
vi
nco te – ich besiege dich
vincis – du siegst
pete vinum – hol Wein
tene me – halt mich
sume – nimm mich


griechische inschriften in lateinischer Schrift:
    
calo – schön oder prost
dos (gib)
labe (nimm)

pie (trink!)
zeses (du sollst leben)

pie zeses , trink, du sollst leben 


                








Amo te (ich liebe dich)

Am
as me vita – du liebst mich, Liebling
Vitula mea – mein Liebchen
Lude – spiel!
Ama me amica – liebe mich, Freundin
Salve/ave/avete (sei/seid gegrüßt)
                







Alle Ausstellungsstücke aus dem Landesmuseum Trier