Straßenarten Iter- Fusspfad, nur Fussgänger
und Sänften oder Tragsessel
Actus – Gespannführung und Wagennutzung erlaubt. Via – öffentliche oder auch private Straßen, hier durften auch schwere Lasten geschleift werden Limes – Feldwege, die gleichzeitig auch die „Vermessung“grenzen der Landverteilung darstellten. Wobei jeder 5. Limes breiter als ein Fussweg und damit auch als Straße nutzbar sein musste. Sämtliche größere Straßen sind somit auch Grundstücksgrenzen. Stadt- oder Kastellgründungen
hatten Straßenvorschriften. Die Hauptachsen waren
immer der cardus maximus (der Länge nach) und der
cardus decumanus (der Breite nach), im Kastell die via
principalis.
Um diese Hauptachsen und deren Kreuzung sammelten sich dann die politischen und militärischen Bauwerke wie Forum, Prätorium, Tempel, usw. Auf dem schwach besiedelten Land musste man sich aber auch mit den althergebrachten Bohlen- oder Knüppelwegen begnügen, aber selbst die waren oft mit Steinplatten und einer Kiesschicht bedeckt. Als Breitenmaß diente der Fuss = ca. 30 cm). Die Mindestbreite der Fahrspur musste einen römischen Wagen aufnehmen können und der war 1,40 m breit, rechts und links noch Platz für Fußgänger oder ein Reittier, einspurige Straßen wurden üblicherweise mit 8 pedes – also 2,40 m Breite angelegt. Das war übrigens auch die Breite fast aller "Haupt"strassen bis nach dem Mittelalter, nicht zuletzt deshalb, weil sie eben auch die alten Römerstrassen WAREN! Zweispurige Staßen 15 Fuß = 5,40m Größere Straßen hatten Breiten zwischen 20 (6m) und 40 (12m) Breite. Nach augustäischem Beschluss hatten zweispurige Straßen mindstens 6 bis 10 Meter breit zu sein. Fernstraßen: Die Fernstraße begann vor der
Stadtgrenze, bzw. am Stadttor und damit auch die
Entfernungsangaben auf den Meilensteinen. Fernstraßen
sind öffentlicher Grund und werden deshalb von
Pro-/Konsuln oder Prätoren gebaut. Für den Bau konnte
auch Land enteignet werden. Die „via publica“ (im
Gegensatz zur via militaris) konnte auch durch
Straßenkuratoren (Mitglieder der städtischen Curie)
gebaut werden.
Eine via militaris war vor
allem rinr strategische Verbindung, über die auch die
Militärpost (cursus publicus) geleitet wurde und an
der Unterkünfte, Nahrungs- und Transport-Ressourcen
vorgehalten wurden, die aber nur vom Militär und von
besonders berechtigten Personen genutzt werden
durften.
Der Cursus Publicus
Als Cursus Publicus bezeichnet man das
militärische Transport- und Nachrichtensystem, das nur
mit besonderer Erlaubnis und mit einem kaiserlichen
Passierschein, dem evectio oder dem diploma, von
anderen Personen benutzt werden durfte. Selbst diese
Erlaubnisscheine waren auf die einzuhaltende
Reiseroute ausgestellt, damit kein Missbrauch
betrieben wurde. Mit der Erlaubnis hatte man nämlich
auch das Recht auf Hospitium, also Bewirtung – was so
mancher auch weidlich ausnutzte.
Der militärische Nachrichtendienst wurde von militärisch organisierten, jungen Boten geleistet, die die Tagesetappen zu Fuss oder mit Reittier und mit Wagenstaffeln erledigten, die allerdings von den städtischen Magistraten vorgehalten werden mussten. Der Postkurierdienst (cursus publicus) war seit Augustus verstaatlicht worden und diente ausschließlich der militärischen Nutzung durch Funktionsträger. Um schnellste Weitergabe von Nachrichten zu gewährleisten, wurden militärische Pferdewechselstationen für die Reiterstaffeln errichtet, die dadurch bis zu 60-80 Meilen, bzw. bis zu 200 Km pro Tag schaffen konnten. Für den reinen „Post“verkehr gab es die Möglichkeit der Nachrichtenübermittlung per Schnellpost per Reittier = cursus velox Denn zu Fuß, mit einem Maulesel, Pferd oder Eselswagen konnte man normalerweise nur etwa 30 Km am Tag erreichen, mit einem beladenen Ochsengespann gar nur 10-12. Eine Tagesmarsch mit Gepäck = durchschnittlich 25 Km Ein Tagesmarsch in schwerem Gelände = 15 Km – in leichtem Gelände auch 35 km 32 Meilen (50 Km) konnte ein Reiter schaffen. So lagen dann auch die befestigen Standorte meist so ca. 20-30 Km weit auseinander; am Rhein liegen auch die Kastelle in diesem Abstand voneinander aufgereiht. Alle 6-12 Meilen, je nach Geländeprofil, gab es Wechselstationen mit rund 40 Reit- und Zugtieren. Im Abstand von 25 Meilen standen staatliche Rasthäuser. Für den Transport von Material und Gepäck der offiziell Reisenden mit Ochsengespannen diente der cursus clabularis Hohe Funktionsträger mit ihren Familien oder Personen mit kaiserlichem Erlaubnisschreiben (diploma), Soldaten, Offiziere, Ritter und ihre Familien konnten eine kostenlose Beherbergung einfordern. Zu zahlen war NUR der Tarif für die Tiere. Zudem gab es zahlreiche Pöstchenträger, die auf Basis ihrer Machtposition auch diese Zahlung „vergaßen“. An den Stationes (Menschenherbergen) und Mutationes (Stallbetriebe) konnte man Rast machen und die Tiere austauschen oder unterstellen. Kaiserlich genutzte Reiseunterkünfte = palatium. Die Stationen muss man sich wie die Karawansereien im Orient vorstellen, die man heute noch besichtigen kann: mehrstöckige Häuser, mit Zimmern und Verpflegung, große Höfe für Wagen und Waren, Ställe für die Zugtiere und das zugehörige Servicepersonal in Form von Tierärzten – mulomedici Pferdeknechten – hippocomi Maultiertreibern – muliones Kutscher – promotus und munifex Und natürlich einem Stationsvorsteher – manceps Zusätzlich gab es militärische Straßenposten (stationes), besetzt mit Wachsoldaten (beneficiarii) aus dem Stab des Statthalters, die ein Auge auf all das bewegte Volk hatten. Die Instandhaltung unterlag
den städttischen Quästoren und Ädilen, die z. B. eine
Kiesaufschüttung an Unternehmer (redemptores) vergeben
und die Kosten auf die Anlieger umlegen konnten. Die
Straßeninstandhaltung wurde oft als „munera“
geleistet, also als persönliche Amtssteuer der
Kuratoren. Wenn allerdings Staatsinteressen – meist
militärische - vorlagen, beteiligte sich das Imperium
an den Kosten von Wegen, Brücken, Meilensteinen, etc.,
ansonsten zahlte eben die Stadt (civitas) und die
Anlieger. Für neu errichtete Straßen konnte auch
zeitweise eine Benutzungsgebühr erhoben werden.
Rekonstruktionszeichnung einer Straßenstation - die Poststationen, meist mit Gespannwechselservice sahen bis in die Neuzeit so aus Die Vermessungstechniker
(agrimensor/es) arbeiteten mit Wasserwaagen, Visieren,
Winkelmessern (Dioptra), Messlatten, etc. Die
Unternehmer (mancipes und redemptores) bauten die
Straßen, samt Raststationen (mansiones) unter Einsatz
von Legionären, aber auch von lokalen Arbeitskräften,
z.B. den Zwangsarbeitern (colonii) oder Sträflingen.
Meist wurde lokales Material genutzt, das leicht
beschafft werden konnte wie Kiesel, Schiefer,
Kalkstein, Basaltpflaster oder Granit.
Diese Ingeneure bauten auch die Wasserleitungen und Aquädukte, wie z.B. die Leitung von Netterheim-Iversheim nach Köln. 100 km lang, ein Meisterwerk der Ingenieurskunst Für mehrspurige Straßen mit hohem Verkehrsaufkommen wurde die Strecke erst mit Sand und Kies unterfüttert, manchmal sogar ausgebaggert, mit Lehm, Kalk und Mörtel gebunden und gewalzt, das ganze mit einer leichten Aufwölbung in der Mitte, damit das Wasser auch gut in die Straßengräben abfließen konnte Sehr wichtige oder repräsentative Straßen wurden mit breiten Randstreifen und einer Randbefestigung aus sehr großen Steinen (umbones) versehen, die das Straßenbett zusammenhielten. massive Steinblöcke für die Strassenseitenfassung Skizze der -bislang nicht mehr
auffindbaren - Meilensteine von Koblenz
Meilensteine (mit Angabe in
Meilen oder in Westgallien ab dem 2. JH nC auch
Leugen) waren ca. 1,30m-2,20m hoch und standen zu ca.
einem Drittel tief im Randstreifen (iter) und zeigten
ein Inschriftenfeld. In Ostgallien galt
Treverorum/Trier als caput viae (Straßenkopf), von dem
aus alle Meilensteine die Entfernung dorthin
anzeigten. Maßeinheit ist die Meile = mille passus =
1000 Doppelschritte = 14,8 Km.
So, wie heute noch in Madrid alle Hauptstrassen ihren "kilómetro zero", als Nullpunkt auf der Plaza Puerta de la Sol haben. Eine der vielen Römerstrassen führte noch im Mittelalter als Königsstrasse von von Sinzig nach Aachen. Auch Richard von Cornwall nutzte sie auf dem Weg zu seiner Krönung und wieder zurück nach England. kleine Landkarte mit den Handlungsschauplätzen von Tuff und Toga (bis Trier) ein Stück Römerstrasse oberhalb von Bacharach ein Stück
Ausoniusstrasse im Hunsrück
Die „Hinweisschilder“ waren
tabellarische Wegweiser, auf 8eckigen
Leugensteinpfeilern, auf Stein- oder Bronzetafeln war
die Route mit den wichtigsten Etappenzielen
aufgelistet. Man hat sogar 3x2 Meter große
Marmorplatten gefunden, die einst auf Pfeilern
montiert waren.
Als Routenplaner und gleichzeitig Reisesouvenier dienten sogenannte Reisebecher, die man am Anfang einer Reise erwerben konnte. So hat man z. B einen gefunden, der die Etappen von Cades-Hispalis/Spanien, von Hispalis nach Corduba, von Corduba nach Tarraco, von Tarraco nach Narbo, von Narbo/Narbonne nach Austa Taurnorum/Turin und von dort nach Roma auflistet. Es gab wohl auch
unterschiedliche Reiserouten, denn auf einem der
Becher der für den Rhonebereich aufzählt, fehlt
Arles/Traiectus Rhodani auf der Route von Aix nach
Nimes, was darauf hinweist, dass es auch
konkurrierende Reiserouten durch und um das Rhonedelta
herum gab.
Passübergang bei Perthús in den Pyrenäen Schwierige Streckenabschnitte
wurden mit Passstraßen, Tunnels, Brücken und
Treppenabschnitten überwunden, gefährliche Bereiche
mit Stützmauern gesichert. Kurven mussten oft sehr
breit angelegt werden, da viele Wagen keine Lenkachsen
und einen dementsprechend großen Wendekreis von 5,60m
hatten.
Größere Brückenbauwerke wurden mit brandgehärteten Holzpfleilern unterbaut und mit eisernen Pfahlschuhen in den Flussboden gerammt. Dazu wurde eine Baugrube entwässert, damit man im Trockenen arbeiten konnte. (in Koblenz fanden sich eine ganze Menge dieser Pfahlschuhe im Rhein). An sämtlichen Straßen gab es kleine oder größere Tempelbauten (Aedicula/e), meist mit Brandaltären für Opfergaben. Die schutzbedürftigen Reisenden opferten in diesen Schutztempelchen vor allem Epona, Mars, Merkur, Rosmertha, Herkules und den Vierwegegöttinnen (Quadrumviae). Weihestein für die Quadrumviae (Vierwege-Göttinnen), die die Reisenden schützen sollten. Der Stein stand an der Kreuzung in der Nähe des Kastells Bad Cannstatt. Zollstationen gab es an
gewissen Binnengrenzen, handelsintensiven Brücken,
Furten, Fähren.
So ist wahrscheinlich Vix in Burgund zu seinem Reichtum gekommen, denn dort befand sich aller Wahrscheinlichkeit ein Umschlagplatz und eine Zollstation für das Zinn aus Britannien, das von Vix aus über Chalon-sur-Seine, über Langres nach Alesia, das Rhonetal hinunter in den Mittelmeerraum gehandelt wurde. Und es gab eine Route nach Süden über Galizien und Merida nach Cádiz. Nachgewiesen sind folgende Zölle an Fähren: Fußgänger = 1 Follis Maultier+Treiber = 2 Folles Esel + Treiber = 2 Folles bei beiden für die Ladung nochmal 2 Folles dazu Reiter = 4 Folles In Gallien beteiligte sich
vor allem die romanisierte Oberschicht am Straßenbau,
um ihre Verbundenheit mit Rom (romanitas) zu
demonstrieren. Die Angehörigen der Oberschicht waren
sowieso oft als Priester des Kaiserkultes in das
städtische Verwaltungswesen eingebunden und mussten
ständig ihre Stellung festigen. Wahrscheinlich durften
sie dafür auch die Zölle einziehen.
Innerstädtisch waren vor allem die Grundstückseigentümer für die Instandhaltung ihres Straßenabschnittes verantwortlich. Sie konnten sich das Material für die Straßendeckung aussuchen, Hauptsache der Weg konnte seinen Zweck erfüllen. So wurde nach Geldbeutel und Geschmack gebaut und renoviert. Im Verlauf einer einzigen Straße konnten sich Kies, Basaltpflaster, Kalksteinplatten und Marmor abwechseln. Falls der Grundstückseigentümer seinen Pflichten nicht nachkam, konnte der Ädil eine Renovierung veranlassen und dem Eigentümer die Kosten als Grundschuld überbraten. Die Grundstücke und Straßen waren mit Abwasserkanälen ausgestattet, meist säuberlich mit Steinplatten abgedeckt. Die Straßenreinigung und Müllentsorgung war in größeren Städten sicher die Aufgabe der Stadt, in kleineren Siedlungen wohl die Aufgabe der Anlieger. Entlang der innerstädtischen Straßen gab es portici, also überdachte Bürgersteige, entweder aus Holz (kann man sich vorstellen wie in den alten Wild-West-Filmen, wo die Häuser meist ebenfalls einen geplankten Bürgersteig mit Holzdach haben), aus Stein und verputzt oder im Luxusfall auch aus Marmor. Es gab Trittsteine für die
Überquerung der Fahrspur, die vermutlich mit den
Exkrementen diverser Transporttiere verunreinigt war.
Die Breite der Durchlässe entspricht dabei genau der
Achsbreite der Wagen.
Dazu regelten Prellsteine an Straßenecken und Poller auf Kreuzungen die Fahrspuren; manchmal waren auch Stelen auf der Fahrbahn aufgestellt, um den Verkehr in geordnete Bahnen zu lenken. 3-seitige Hekate-Statue Zur Sicherung der Straßen gab
es Militärposten, die in einem Burgus oder einem
Kastell oder auch nur in einer Wachstation
(Benefizianerposten) untergebracht waren. Dazu wurden
vom Militär Legionäre an die Magistrate der Städte
abgeordnet, um dort 1 Jahr Wachdienst zu leisten.
Transportmittel Als Transportmittel dienten einige Arten von Wagen Covinnus und cisium = einachsige Wagen, bzw. Anhänger Nachbauten Xanten Carpentum und caruea dienten
dem Personentransport, waren geschlossen gebaut,
repräsentativ ausgeführt, oft mit einem Baldachin
bedeckt, sogar mit Borduhren und mit Meilenzähler
(Steinchen fallen in eine Kiste) ausgerüstet. Als
Zugtiere Pferde oder Maultiere.
Reda = für Personen und Gepäck, meist auch mit mehreren Tieren als Gespann Birota = ein Wagen für zwei Personen, von einem Kutscher gelenkt (der flotte komfortable Zweisitzer für Kurzstrecken) Plaustrum – großer Wagen mit 2 Achsen, mit starrer Vorderachse, von Ochsen gezogen, Einsatz in der Landwirtschaft und Transportwesen. Den Wagen gab es für Schwerlasttransporte sogar mit 12 Rädern, bis 18m lang und 2,70 m breit, der bis zu 200 Tonnen tragen konnte. Nachbau Xanten Dann gab es auch noch
Mietwagen, die von einem Vermieter - iumenta ruistii –
angeboten wurden, die meistens auch in Gilden
organisiert waren.
Dazu gab es am Wegesrand auch noch Tavernen, Stabula/Ställe, Campona und Deversoriae; die hatten einen schlechteren Ruf als die militärisch organisierten Unterkünfte. Eine Kneipeninschrift aus Lugdunum/Lyon besagt dann auch: „Hier verspricht Merkur Gewinn, Apollo Gesundheit und Septumanus bereitet Speise und Lager“, was darauf hinweist, dass hier auch dem Glücksspiel gefrönt wurde. Aedicula Aedicula - ein Heiligtum, das
an Straßen stand, wo man an Opferaltären seine Wünsche
an die Götter "formulieren" konnte
Cisirarius – Kutscher oder auch Kutschenbauer Comes rerum privatarum – Verwalter des kaiserlichen Privatvermögens Comes sacarum largitionum – Leiter der kaiserlichen Finanzbehörde Praetorium – Feldherrenpalast Scala – Stiege/Leiter/Etappe Sextarius – Maßeinheit bei Flüssigkeiten, 1/16 des Modus/Trockenfüllmaß = ca. 0,55 Liters Suburbium – Vorstadt/Unterstadt Vokabular zu Strassen: Via militaris – mit Einrichtungen des cursus publicus versehene Militärstraße Via vicinalis – Straße 2. Ordnung – ohne Cursus Publicus Via publica – öffentlicher Weg Via terrena – Piste Via sotteranea – Tunnel Via urbica –Siedlungsstraße Via privata – Privatweg Via lapide strata – Schotterstraeße Via glarea strata – gepflasterte Straße Ansarium = Ankerzoll Curator viarum – örtliche Strassenbauaufsicht Diploma – kaiserlicher Erlaubnisschein zur Benutzung des Cursus Publicus Evectio – kaierlicher Erlaubnisschein zur Benutzung des Cursus Publicus/Fahren mit dem Postwagen Gerulus – Bote Veredarius – reiternder Postbote Iumetarius – Zugtierhalter Portorium – Steuer, Abgabe, Zoll, Eintritt Viator – Reisender, Wanderer Pomerium – sakrale Stadtgrenze Pons – Brücke Porta –Tor Manch einer nutzte die Straße auch für die Errichtung seines unübersehbaren Monumentes wie hier der Triumphogen Barra auf dem Weg nach Tarragona Straßenstrecken, Handelswege Wein/Garumhandel und –transport Eine Strasse ging von
Lugdunum (Lyon/F) über Divodurum Mediomatricorum
(Metz/F) und Augusta Treverorum (Trier/D) nach
Agrippina (Köln/D).
Trier-BitburgDie andere folgte dem Limes von Mogontiacum (Mainz/D) aus in Richtung Norden nach Ulpia Noviomagus (Nijmegen/NL) und Lugdunum (Katwijk/NL). Die ältesten gefunden Meilensteine stammen aus der Zeit des Claudius. Zu dieser Zeit wurde auch die wichtigste Ost-West-Verbindung von Agrippina (Köln/D) über Advatuca Tungrorum (Tibgeren/B), Bagacum (Bavay/F) nach Gesoriacum (Boulogne-sur-Mer/F) - dem Einschiffungshafen für Britannien - angelegt. Ebenfalls wichtig war die Maastalstrasse, die von Traiectum ad Mosam (Maastricht/NL) über Ulpia Noviomagus (Nijmegen/NL) nach Forum Hadriani (Voorburg-Arentsburg/NL) führte. (Via Agrippinensis) von Köln/Colonia Agrippina, über Jülich/Juliacum – Maastricht, Herleen und Bavay nach Boulogne-sur-Mer/Ärmelkanal Rheintalstrasse Trier-Mayen-Andernach Trier-Bingen-Mainz Ausoniusstraße der Rhein dient als Transportstrasse für Schwer- und Massentransporte Schiffe gerudert, gesegelt, getreidelt Zollstationen an Fähren, Brücken, Stadttoren Lyon war die eigentliche Handelsmetropole Galliens am Zusammenfluss von Rhône und Saône. Hier kreuzten sich die Straßen- und Flusswege der wichtigsten Handelsverbindungen nach Tolosa/Toulouse, Aquitania/Bordeaux, nach Paris und Britannien und natürlich nördlich nach Metz, Trier und Limes. Koblenz- Moselstrecke – via col. Aug. Treverorum B9 (Mainz) – via mogontiaca B9 (Bonn) – via Bonna (Moselbrücke Ko-Lützel) St. Goar/Germanorum – wichtiger Uferwechsel Koblenz/Confluentes – Brücke aus lothringischem Kalkstein über die Mosel Über linkes Moselufer nach
Pallien, Idenheim/Tempelbezirk mit sitzender
Jupiterstatue), 2 Merkurtempel und Fortunastatue bei
Bieberbüsch, Bitburg
Weintransportwege waren die Flüsse und Staßen. Saône-Seine-Ärmelkanal-Britannien Die Loire hinunter die Seine hinunter Von der Mittelmeerküste nach Bordeaux – von Bordeaux aus über Land zur Loire, die Loire hinunter Rhein-Mosel hinunter (der eigentlich teuerste Weg) Vielleicht wurden die aus dem Süden importierten Amphoren nach ihrer Leerung weitergenutzt, um einheimischen Wein nach Britannien zu transportieren. Übers Meer fuhren die Transporte von Spanien/Andalusien Der Transport erfolgte in der Frühzeit in Amphoren (mit Seilen/Stroh umwickelt gegen Verdunstung und Transportschäden) und Korbflaschen (s. Chiantiflaschen) , Weinfässern (cupa – Böttcher ? cuparius), auf Weinschiffen und Transportwagen und auch auf Flößen (mit luftgefüllten Schläuchen) für absolute Niedrigwasserverbindungen. Flößer = uticularius. Auf Rhein und Rhône aufwärts wurde der Wein bestimmt getreidelt. Die Strecke Vienne-Lyon ist 30 Meilen und dafür brauchte man 3 Tage stromaufwärts – also etwa 10 Meilen = 15-20 Km/pro Tag. Amphorenladungen wurden in Strohzöpfen, Strohpackungen oder Seilwicklungen verpackt spezielle Garum-Amphoren - Museo Tarragona Metz-Trier über die via trevirensis: Über das Metzer Moselwestufer (92 Km) Metz-Woippy-Norroy-le-Veneur-Mondelange-Amneville-Uckange-Thionville-Terville-Dalheim-vicus-Trier Metz-Strasbourg Metz-Delme/Duodecium-Marsal-Tarquimpol-Sanebourg-Saverne (Ponssaravis)-Strasbourg (Argentorate) Delme ist 12 Leugen (duodecium) von Metz entfernt Die Straße am Ausgang von Metz ist rund 4 Meter breit, mit Kalksteinkies gedeckt. 75 pedes/röm. Fuss = 0,30 m, 15 passus/röm Doppelfuß = 1,48m Die Straße hatte mindestens 2 Fahrspuren, wahrscheinl. Zusätzlich Randpisten für Reiter und Fußgänger Metz-Lyon (via ferrata) Metz über Porte serpenoise/Scarponna, Marly, Frescaty, an der Seille entlang nach SW, ab Loisy folgt die Strecke der Mosel) bis Toul ist die Mosel anscheinend auch schiffbar 33 Km bis Toul/Tullum – ab hier Transport über Land 69 Km bis Dijon 38 Km bis Beaune 27 Km bis Chalon-sur-Saone, ab hier wieder Wassertransport über die Saone 54 Km bis Macon 75 Km bis Lyon (Rhone-Einmündung) ab hier über Rhone 30 Km bis Vienne 80 Km bis Valence 130 Km bis Avignon Bei Avignon trennten sich wohl zwei Verkehrswerge, der Wasserweg über die Rhone nach Arles (45 km) oder nach Massilia (von dort aus dann wahrscheinlich via Schiff) Landweg von Avignon 50 km bis Nimes (via Domitia bis Spanien) 50 Km bis Montpellier 60 Km bis Beziers 35 Km bis Narbonne 60 Km bis Perpignan/Ruscino von hier aus entweder über Le Boulou oder Le Perthus/La Jonquera/Grenze nach Hispania oder über Elne - Argeles-sur-Mer -Coullioure - Banyuls (hier kreuzt die strada conflentana die via domitia) Der Meeresweg von Massila nach Spanien, die südlichen Hafen- und Handelsstrecke zum Haupthandelsplatz Emporion/Katalonien Arles Aigues mortes Sete Agde Narbonne Sales Perpignan/Ruscino mit Hafen vielleicht CanetPlage ? Elne (Hafen Coullioure?) Cerbera Banyuls Portbou Port de la Selva Cadaques Roses Emporion/Empuries Um all diese Orte und Produktionsstätten über große Flüsse kurz zu verbinden, bauten die Römer Brücken. Wie dieses Modell aus Trier
zeigt, wurde der Fluss wohl zeitweise umgeleitet oder
es wurden Konstruktionskästen errichtet, um die
Brückenpfeiler errichten zu können. Die Römer
verwendeten für ihren Brücken- und Hafenbauten gerne
den Trass aus der Eifel als Mörtel, weil der unter
Wasser fest wurde. Überdies hatten viele Flüsse von
Natur aus damals viele verstreute Inselchen in ihren
Flussauen, die im 19. und 20. Jahrhundert durch
Flussbegradigungen, Aussprengungen und Staustufen
verschwunden sind. Da hatte man wohl einige von Natur
aus sich anbietenden Brückenpfeilerstandorte. Der
Wasserspiegel des Rheins lag damals durchschnittlich
ZWEI Meter unter dem heutigen.
Von einigen Brücken weiss man,
dass die Unterkonstruktion aus tief in den
Flussboden eingerammten Eichenpfählen bestanden. Mit
einem eisernen Pfahlfuß ausgerüstet, wurden die
Eichenstämme in den Kies gerammt. Diese Art der
Konstruktion wurde auch bei Kaianlagen benutzt.
Andernach Metz |