Handwerker und Gewerbetreibende gehörten Berufsvereinigungen an (Collegium) wie z.B. Müller, Zimmerleute, (Feuerwehr), Stuckarbeiter, Küchendiener, etc. Vereinshaus = Schola. Es wurden Lehrlinge (ergátes) vom Lehrherr (magister) eingearbeitet, bis sie erfahrene Fachmänner wurden (technítes). Der Lehrling unterstand während der Lehre der hausväterlichen Gewalt seines Lehrherrn. Nicht belegt, aber wahrscheinlich ist, dass eine Prüfung vor einem Magistergremium abgelegt wurde und auch ein Abschlusszeugnis ausgehändigt wurde. Lohnarbeiter/Tagelöhner wurden oft von einem redemptor/Unternehmer tageweise oder für länger vermittelt. Eine Art Leiharbeitsfirma gab es also schon damals. Die Arbeitszeit betrug "vom Sonnenaufgang bis Einbruch der Nacht". Im Sommer also bis zu 14 Stunden, im Winter dafür aber nur höchstens 9 Stunden - im Norden noch weniger. Überstunden mussten gesondert bezahlt werden. Lohn konnte aus Geld oder Naturalien bestehen, oft aus neuen Kleidungsstücken, die einen hohen Wert darstellten. Kinderarbeit war üblich ab dem 5. Lebensjahr. Allerdings beschränkt auf "leichtere" Tätigkeiten wie Bedienen und Servieren bei Banketten, aber auch das Hüten von Kleintieren, Unkrautjäten, Arbeit am Weinstock. Oft waren Jungen und Mädchen im Textilgewerbe mit Wollarbeiten oder wegern ihrer noch scharfen Augen und kleinen Finger als Sticker beschäftigt. Neben dem kleinen Handwerkerbetrieb gab es auch große Manufakturen, in denen bestimmte Waren sozusagen am Fliessband hergestellt wurden oder die Arbeit im Verlagswesen - im häuslichen Umfeld - erledigt wurde. Der Rohstoff wurde dem Heimarbeiter zur Verfügung gestellt, ein Festpreis bezahlt. Ein sicherer, aber meist nicht gut bezahlter Job, denn den Handelsgewinn strich der Redemptor ein. Der typische Handwerkerbetrieb ist der Familienbetrieb, in dem der Meister die Ware herstellt und auch selbst verkauft. Die vicii bestanden demnach aus den typischen Häusern mit straßenseitigem Verkaufraum, dahinter die Werkstatt und im 1. Stock die Wohnräume. Mit Schildern, Inschriften und Dekorationen wurden die Waren beworben, die vermutlich in großen Fenstern angeboten wurden. Des Nachts verschloss man sie mit großen Holzläden, die Tagsüber als Auslage oder Theke dienten. Handwerker taten sich zusammen, um z.B. einen großen Brennofen gemeinsam kostengünstiger zu betreiben. Es gab aber auch fast reine Gewerbesiedlungen, die sich aufgrund einer günstigen Rohstofflage bildeten, wie z.B. die Terra Sigillata-Produktion in La Graufesenque/Frankreich oder die Keramikproduktion in Weissenthurm am Rhein. Unter Diokletian erfolgte in Gallien die Gründung vieler Staatsbetriebe für die gesicherte Produktion von Waffen, Bleierzeugnissen, Textilien, Ziegel oder Münzen. Er wollte die Versorgung des Militärs und des enorm vergrösserten Beamtenapparates sichern. Bergbau wurde praktisch nur vom Staat betrieben, ggfs. in Pachtverträgen im kaiserlichem Auftrag. Es gab Sicherheitsvorgaben und Überwachungsgremien, die Aufsicht hatte der Fiskus. Ggfs. wurden wertvolle Marmorsteinbrüche, etc. vom Militär gesichert. Man vermutet, dass viele Spezialhandwerker von Ort zu Ort, bzw. von Auftrag zu Auftrag zogen. Evtl. wurden z.B. Glasbläsereien nur kurz errichtet, um ein größeres Gebäude oder einen Gläserauftrag vor Ort zu erfüllen. Der sichere Transport über längere Distanzen wäre höchst schwierig gewesen. Das Rohglas für praktisch sämtliche römischen Glaswaren stammte aus Nordafrika und wurde über Rom ins ganze Reich verhandelt. Vielleicht arbeiteten die Spezialisten im Rundreisesverfahren mal hier mal dort vor Ort für die großen Saisonmärkte, wo sie ihre Produkte einer großen Käuferschar anbieten konnten und zogen weiter zum nächsten größeren Marktplatz. Materialen wurden recycelt. Praktische alle unbrauchbar oder zu Bruch gegangene Metallgeräte und -stücke wurden gesammelt, worunter sich wohl auch oft gestohlenes und per Hehlerei verkauftes Material befand. Da für viele Gewerke unglaubliche Mengen von Holz in die diversen Brennöfen und Schmiedefeuer wanderten, verkarsteten ganze Gebiete durch die Abholzung der Wälder. Frauen führten als Hauptaufgabe den Haushalt. Bei Handwerkern und Unternehmern wird die Frau die Bücher führen. Sozialer Aufstieg nur über Heirat möglich. Repräsentationspflichten in Kult und Gesellschaft. Nur in Ausnahmen ist bekannt, dass Frauen einen Betrieb alleine führten – vielleicht als „Regentin“ für den noch minderjährigen Sohn. Überliefert sind soziale Berufe wie Ärztin, Hebamme, Amme, Erzieherin, Fischverkäuferinnen, Goldschmiedinnen, Modistinnen Für praktisch jeden einzelnen manuellen Herstellungsprozess gab es einen eigenen Beruf - so war es auch bis in die Neuzeit. Händlerbezeichnungen Negotiator - Groß/Händler/Handeltreibender Negotiator vestiariae et lintiariae– Tuch- und Leinenhändler Negotiator sagarii (sagarius) et paenularii (paenularius) - Händler für keltische Oberbekleidung des Sagum und paenula Negotiator sagari – Mantelhändler Negotiator frumentarius/ Getreidehändler ? Negotiator vinarius / Weinhändler Negotiator muriarius – Gewürzesossenhändler (Garum, Liquamen) /Marinaden aus Fisch und Salz, auch eingelegter Gemüse und Hülsenfrüchte. Negotiator pecuarius – Viehhändler, vor allem mit Schafen und Schlachtvieh negotiator suarius oder porcarius – Schweinehändler negotiator cretarius (artis cretariae) – Kunstkeramikhändler (aber auch Geschirr, Krüge, Lampen, allgemeine Haushaltswaren, statuetten aus Ton, Glas und Metall) Negotiator argentarius - Silberwarenhändler Negotiator Cervesarius – Bierbrauer und - händler Negotiator artis ratiariae – Floßholzhändler Negotiaror lignarius – Holzhändler Negotiar artis lapidarii – Händler von behauenen Schmucksteinen für Weihesteine, Grabsteine, Standbilder, etc. Hausfassaden. Negotiator Gladiarius - Waffenfabrik/Waffenhersteller in legionseigenen Handwerksbetrieben Negotiator familiae gladiatoriae – Gladiatorenschulenbesitzer/Manager Negotiator annularius – Juwelier/Ringhändler Negotiator sesplasiuarus – Kosmetikhändler (Schminke, Öle, Salben, Seife, Pomaden, etc.) Negotiator artis purpurariae – Purpurfärber und –Purpurstoffverkäufer (aus Persien oder Tyrus kam der beste Purpur) Negotiator Prossarius – Händler für gekämmte Wolle/ -langhaarige Wollstoffe Namenssammlung - z.T. mit Berufshinweisen von Inschriften und Weihesteinen Copiritus - Bronzegiesser Apollini Caius Aurelius Caii/Negotiator Tito Statilio Tauro – Kommandeur der Pioniere Preci Capitonis (Führer einer Ala/Reiterverbandes) Eumachia aus Pompeji - Wollhandel Severina – Amme aus Köln Julia Domna – die Tochter eines syrischen Baal-Priesters, verheiratet mit Septimus Severus Tito Julio Tuttio Titi Julio Paterno Tiberio Claudio Haloto – ein freigelassener Sklave Epaphra – ein Freigelassener Suricula (w) Arablia (w) Lycontia (w) Retecius Posidonius Florentina Nunechius Julio Castino Name eines freigelassenen Sklaven: Iucundus Namen v. Zirkuspferden: Compressor, Timendus, Aurora Aegidius Aelianus Aeonius Aniarius – vir spectabilis (hoher Beamter) Aetheria Alcima Usiciola Amelia Araneola Livia Selina Herchenfred Tontius Incitatus – Nauta und. Negotiator frumentaris Victorius Ursus - “ Minthatus Vitalis – vinarius und Großhändler in Lyon Caius Sentius Regulianus Lucius Hilarianus Cinnamus – Olearus Marcus Fadius (Narbonne) – Olearius Lucius Julius Aquensis – Olearius (Amphorenaufschrift „muria Hispana garum“ auf einer Fischsossenamphore Marcus Primus secundiamus – murianus Marcus Attonius Restitututs – Fleischhändler Sextus camasus – Fleischhändler Tiberius Mainonus Victor – Caniarius Lucius Sabidium Capito – Caniarius Caius Vescius Primus – Lanius (Bingen) Caius Apronius Raptor – vinarius und nauta in Tirer Sextus Ligurius Marinus – curator v. Lugdunum Maspetia Silvana (Wein) Maximus Paternius – Vinarius aus Vienne Publius Capitonius Catulus Lucius Securius – Transporteur (Maultiere, Fässer) Julius Verecundus – laudecenarius/Feinkosthändler (Lyon) Julius Victor und Julius Clemens – negotiatores vestianus Lucius Priminius Ingenuus – neg. verstianus Familie der Secundii – Tuchhändler aus Igel/Trier Marcus Accius Primus – Tuchhändler Sextus Vervicus Eutyches – Vestianus aus Aquitanien Sextus Senodius Severus – Vestianus aus Aquitanien Aprunculus Claudius Hilarius Remigius Doryphorianus Similio – Name eines Bootsmanns Chresimos – Name eines Flusskapitäns Publius Longidienus Publii Filius (Publius L. Sohn des Publius) – ein Schiffsbauer Sexto Haparonio Iustino Marcus Vecilius Verecundus – Tuchwalker/Filzarbeiter Vepotalus/Töpfer Villo Sabino Iucundus Lohnarbeiter/Mercennarius Keltische Wörter Rig = König/Herr Rigion/Region = Herrschaftsbereich Dunon/durum = Burg Dulum = Busch/Blatt Briga = Berg Brica - Furt Magos = Feld/Ebene Cambos = krumm Ritu = Furt Maros = groß Catu = Kampf Befestigte Flussübergange durch die keltische Namensendung „brica“ bezeichnet. |
Vokabular Handwerk/Berufe Viehmarkt = forum pecuarium canabae - Lagervorstadt officina – Werkstatt, Büro arenarius –Platzarbeiter baiulus – Lastträger conductor – Pächter Ursarius – Beruf Bärenfänger- für Tierhetzen weinpresse – prelum Kelterhaus – torcularium Kelterleute – turcularii Behackung des Weinbergs – pastinatio Brei aus Getreide – puls Mörser – mortarium Hänge-/Schlachthaken – carnarium Schlachtmesser – culter Schinken – perna Drehmühle mit Eselsantrieb Bodenstein – meta Läuferstein – catillus Bäckerschaufel – pala Mehl/Spreusieb – cibrum Backmulde – alveus Scheffel m. Streichbrett/Meßbecher – modii Strudelkuchen – placenta Bäcker/Müller in Personalunion – pistor/pistores Backwarenverkäufer/händler – negotiator pistorius Fleischer/Metzger – carnarius Weber – textores Aufseher – custodes Küfer - capulatores arenarius –Platzarbeiter baiulus – Lastträger conductor – Pächter Ursarius – Beruf Bärenfänger- für Tierhetzen gladiarius – Schwert Schiffer/Seemann – nauta Steuermann – gubernator Schleppkahn – lenunculus Lastenträger/Lastwagen händler/negotiator Ölhändler/Olearius Fischsossenhändler/murianus Weinhändler/vinarius Tuch/Bekleidungshändler/vestiarius Wollhändler/Lanius (Wollgewinnung durch Scheren oder Auskämmen/-zupfen) Schere – forfex Scherkamm – pecten Spinnen – nere Tuchwalkerei – fullonica Weben – texere Villenverwalter – Vilicus/Vilica (w) Knechte – operarii Ochsentreiber/Pflüger – bubulci Eselstreiber – asinarius Schweinehirt – subulcus Schafhirt – opilio Tieropfergehilfe beim Priester – victimarius Stützpfähle (für Zäune oder Rebenstützen) – pali Handgriffe, hölzerene – munabria Korbflechter Gerber – sutor Flickschuster – sutor cerdo, sutor veteramentarus, sutor sutriballus Stiefel – caliga Stiefelschuster – sutor caligrius Schusterwerkstatt – taberna sutrina Schusterleisten – forma calcei Schusterzuschneidemesser – culter crepidarius Schiffsbauer – fabri navales Hobel/Schnitzmesser – ascia Steinmetz – lapidarius / Stein, Hammer, Meißel, Lot Maurer/Bauhandwerker – structor Steinsäge (mit Hilfe von Reibsand) Techniker/Vermesser – mensores Landvermesser – agrimensores Messgerät – gromaz (Hausvermesser)Architekt – mensor aedificiorum Töpfer – fugulos? Herstellung von Amphoren oder Dolien, Modellierstab Dolientöpfer – doliarius Gerber – coriarii Bleiarbeiter – plumbarius (z. B. für Wasserleitungen) bubulcus (Ochsentreiber) asinarius (Eselstreiber) salictarius (Weidenrutenzüchter) subulcus (Schweinehirten) Färber – Tinctor Purpurfärber – purpuraius Schere – forfex Grobschmied/Eisenschmied – faber farrarius Hammer – malleus Zange – forceps Amboss – incus Bronzeschmied Messerschmied – cultrarius Pachtzins – merces oder pensiones, zahlbar an Zahltagen – dies pecuniarum Kleinpächter am Gutshof – colonus/colonii Grobschmied/Eisenschmied – faber farrarius Hammer – malleus Zange – forceps Amboss – incus Kupferschmied – faber aerarius (Töpfe, Schalen, Eimer (genietet und/oder gelötet) Messerschmied – cultrarius Vici canabae – Straßen/Wohn- und Handelssiedlungen in der Nähe von Militärlagern Olearius – Ölhändler (als Nahrungsmittel, Lampenöl, Salböl, Badeöl, Salben)Umschlaghafen Narbonne, Haupthandelsplatz für Gallien in Arles Pelliones/Kürschner Pistor/pistores – Bäcker in Personalunion mit Müller (Einführung der Wassermühle im 4. Jahrhundert!) Pistor candidarius – Konditor/Kuchenbäcker Ratiarius – Flößer Sagarius – Mantelhersteller Solearius/Calceolarius/Schuhmacher Vestiarius – Kleidermacher/Schneider Viminarius – Korbhändler/Weidengeflecht calligarius - Holzschuhmacher Capistrarius – Halftermacher Caupo/nes/Copo/nes – Schankwirt/Wirtshausbetreiber in Personalunion mit Krämer, der vor allem in ländlichen Gegenden in seiner Herberge auch Proviant über eine Außentheke verkaufte Chartarius – Papierhändler (meist aus dem Osten des Reiches) Cuparius /Küfer Fabri argentarii (argentarius) – Silberschmied Fabri intestinarii und fabri subaediani – Möbel/Truhenschreiner mercator - Kleinhändler/ Produkte-Selbstvermarkter Faber tignuarius – Zimmermann/Holzhändler Fullones - Walker Librarius – Buchhändler(meist auch Schreiber, auch Buchhalter) Lanius – Metzger/Schlachter (mit Kugelhammer wird das Großvieh betäubt, Hackmesser, Fleischsäge, Hackblock) Lanarius – Weber Lardarius – Speckhändler/getrocknetes oder gepökeltes Fleisch, auch für Räucherware wie Speck oder Schinken, Produktion direkt hinter den Läden in Ziegelräucherkammern) Aus dem griech. Stammend auch „propola“ meist in der gallia narbonensis Macellarii – Fleischwarenhändler (Wild- und Haustierfleisch, Fisch) Navicularius und nauta araricus – Transporteure / nauta Rhodanicus (Rhone?) navicularius (marinus) – Schiffsreeder (übersee) Nautus – Binnenschiffer /nautae mosallici Nauta rhenanus – Rheinschiffer (bisher kein Beweis vorhanden) Servir augustales – kaiserlicher Hoflieferant ? nautae - waren wohl in der Regel Schiffsbesitzer, die auch als Geschäftleute ein Handelshaus betrieben Kalkbrenner Korbflechter/vitores (Körbe, Fischerreusen, Vogelkäfige) Mattenflechter Maurer/ Verputzer/Stukkateur/Mosaikleger/Maler/Tüncher Steinbrecher/Steinmetz/Ton- und Gipsformer Zinnoberreiber/(mit Mundschutz aus Schweineblasen)/Zinnober aus Südspanien Bleiarbeiter/Plumbarii Weberin, (Flick-)Schneiderin, Goldwirkerin Kunstdrechsler, Glasschleifer (diatretarii), Kürschner Girlandenmacher, Gärtner Riemenhersteller Schuster Büstenhalter-, Korsett- und Gürtelmacher Nussbaumfärber Malvenkleidermacher Bortenwickler Dosenmacher Kalfaterer, Seilmacher, Ballastbeschaffer Fischer und Taucher Bürstenmacher (Holz mit gestutzten Schlehdorntrieben) Pechhersteller (Birkenpech - im 15000 Jahre alten Verfahren) Leimhersteller (Knochenleim) Harzkleber zum Abdichten von Gefäßen Scharniermacher (aus Knochen und Holz) |
Leder/Gerben
Es gibt viele verschiedene Arten mit
Hirn, Seife oder Ei zu gerben. Mit oder ohne das
Äschern, Feucht- oder Trockenschaben, Weichmachen an
einer Schnur oder in einem Rahmen, usw.Der folgende Text beschreibt eine Feuchtschabmethode nach alter Väter Art: 1.) Rehdecke (Jägersprache für Rehfell) oder Ziege beschaffen. Sie werden meistens weggeschmissen, daher einfach vom Jäger zu bekommen. Wichtig beim Abziehen der Decke ist, daß nicht in die Haut geschnitten wird. Schneidet man in die Decke kann es beim Abschaben sein, daß der Schaber in den Schnitt fährt und ein riesen Loch entsteht. 2.) Fleischseite grob vom Fleisch, Fett, usw. befreien (25 min). Dazu braucht man ein geeignetes Schabwerkzeug, eine Schürze und einen Gerbbaum. Der Gerbbaum misst 15-20 cm im Durchmesser und besteht z.B. aus Buche, Eiche, Birke. 3.) In Holzasche legen für ca. 3 Tage 4.) Auf der Fellseite Haare, Oberhaut und Narbenschicht abschaben, auf der Fleischseite Unterhaut abschaben 5.) Wässern für ca. 2 Tage (variiert je nach Temperatur) 6.) Auswringen, bis kein Tropfen mehr aus der Rohhaut kommt. 7.) Gekochte Hirnmasse (oder Ei oder Öl+Seife) warm (nicht heiß!) in die Rohhaut ein paar Minuten einmassieren und ca. 30 Minuten ziehen lassen 8.) Erneutes Auswringen. 9.) Weichmachen. Hier geht es darum, das Zusammekleben der Fasern beim Trocknen der Haut zu verhindern. Die Haut wird einige Stunden lang in alle Richtungen gezogen bis sie vollkommen trocken ist. Man kann das über dem Knie machen, auf einem Gerbrahmen, an einem Stahlkalbel... 10.) Danach sollte die Haut geräuchert werden, um sie gegen die Witterung zu imprägnieren. Man mit einem wasserlöslichem Naturkleber zwei Lederstücke zu einem Sack zusammen, der unten offen ist, so daß Rauch hinein kann. Das Leder sollte auf keinen Fall zu heiß werden, daher ist es ratsam den Sack unten zu verlängern (z.B. durch alten Baumwollstoff). Gerberei/Leder in der Antike Schon zur Zeit der Griechen, aber natürlich auch bei den Römern war die wirtschaftliche Bedeutung der Lederherstellung beachtlich, da es in praktisch allen Bereichen des Lebens gebraucht wurde. Die Herstellung von Leder war ein schmutziges und buchstäblich anrüchiges Gewerbe, daher war die Gerberei eine gesellschaftlich nicht sehr anerkannte und gefährliche Arbeit. Der Umgang mit der faulenden Haut und den oft giftigen Zusätzen setzte extremen Gestank frei. Der starke Aasgeruchs der ungegerbten Tierhäute und der Gefahr der Ansteckung durch Milzbrand und anderen Krankheiten, verbannte die Gerbereien meist vor die Stadttore. Ein Arbeiter, der Milzbrand überlebt hatte, war sehr wertvoll und genoss eine bessere Behandlung durch seinen Arbeitgeber. Die Arbeit wurde hauptsächlich von Sklaven verrichtet. Die Römer benutzten als Gerbmaterialien Kiefern-, Erlen- und Granatbaumrinde, Galläpfel, Sumach sowie Eichenrinde. Die Gerbebottiche waren außen mit Lehm verstrichen und innen mit Harz oder Pech abgedichtet. Aus den starken Ledern wurden größere und belastbarere Waren hergestellt, aus feiner, mit Alaun gegerbter weisser Schafshaut z. B. (Nicht wasserdichte) anschmiegsame Kopfkissen, Kleidung, Handschuhe und Geldbeutel. Kleinere Lederbeutel dienten auch zum Aufbewahren von Parfümen und Heilpflanzen. Ganze Tierhäute wurden für den Transport von Flüssigkeiten zu Schläuchen verarbeitet. Aus einer einzigen Rindshaut entstand der Culleus = 525 Liter, der gerne zum Weintransport verwendet wurde. Im Alltag dienten kleinere Schläuche aus Ziegenhaut dem leichten Transport von Öl, Wein und Wasser. Innen waren die Schläuche mit Pinien- oder Zedernextrakt getränkt, um unangenehmen Geschmack möglichst zu verhindern. Der wasserdichte Vorgänger des Rucksacks. Lederverabeitung/Gerberei/Sattlerei, Kürschner/Gürtelhersteller Die Verarbeitung von Leder wird in verschiedenen Berufszweigen durchgeführt worden sein: Sattler, Zaumzeugmacher, Lederschneider, Möbelbezüge, Taschenmacher, Handschuhmacher, Schuster und Sandalenmacher, Gürtelmacher, Hutmacher, Lederrüstungsteile für die Soldaten, Soldatenzelte, Planen für Wagen, Riemen/Antriebsriemen aller Art. Schuhmacher Ledermesser, Ahle, Nähte mit Tiersehnen, Stiefel, Sandalen, Pantoffel für drinnen, geschlossene Schuhe für die Reise, Soldatenschuhe, Militär- und Arbeitsschuhe waren genagelt. Zur Toga war der geschlossene Calceus pflicht und es wurden auch Schuhe prächtig verziert mit Edelsteinen und Perlen. Die Leisten konnten sogar auf Kundenfussgröße angepasst werden. Der reiche Mensch von damals hatte bestimmt seinen eigenen Leisten. Halftermacher/frenarii Hersteller von Lederschläuchen/cullarii kleine Lederbehältnisse/ampullarii Doppeltaschen/manticularii lederne Packsättel/sagmarii Lederpanzer/loricarii |
Tavernen
und Kneipen, Strassenstationen, Ställe Krämer, Gastwirt, Schankwirt – caupo/copo – meist auch Betreiber einer Herberge mit mehreren Zimmern, Theke mit Ausschank (über Zapfanlage in der Theke auch), Regale an der Rückwand, Popina – reine Schankwirtschaft Caupona – Schankwirtschaft mit Herberge Deversorium – Herberge Taberna deversoria – Herberge und Gaststätte Taberna cauponia – Kneipe und Handelslokal hospita/domina – Wirtin merum – unvermischter Wein mixtum – mit Wasser verdünnter Wein calda – warmer Wein/Glühwein vitula – Liebchen animula – Herzchen/Seelchen amator – Liebhaber Stabulum – Stall Stallpersonal Pferdeführer, Stallknechte, Wagenlenker Bauer (Pflugscharen, Wetzsteine, Haken für die Heuballenverladung, Spaten, Flach- und Ziehhacken für den Gartenbau), Heugablen, Rechen, Worfelkorb, Ochsengespanne, Leiterwagen, Sicheln) Fischer – Flussfische, Netze, Angel, Stör, Lachs, Karpfen (auch in Fischbecken/Zuchten auf den Landgütern) Aus Bronze waren z.B. die Filetnadel zum Netzreparieren und die Angelhaken. Fischer – Flussfische, Netze, Angel, Stör, Lachs, Karpfen (auch in Fischbecken/Zuchten auf den Landgütern) Aus Bronze waren z.B. die Filetnadel zum Netzreparieren und die Angelhaken. Imker, Honig, in Honig eingelegte Nahrungsmittel Bienenwachs für Kerzen, Wachstäfelchen, etc. Wachstäfelchen-Hersteller Müller/Bäcker(auch Großbetriebe mit großen Mühlsteinen), kneten des Teiges mit Pferdekraft, überwiegend wurde aber zu Hause für den Eigenbedarf gemahlen Bäcker - pistor Großbäckereien und Backwarenverkäufer mahlen und Teig kneten mit Maschinen, betrieben mit Maultieren oder Pferden in Großbetrieben große Drehmühle - Xanten Viehzüchter/Schlachter/Metzger/Schweinefleischhändler Ianio = Fleischer/Schlachter/Metzger percuarius – Berufsname lanio – Metzger/Schlachter, Name: Tiberius Mainonus Victor Geschlachtet wurde aus hygienischen Gründen meist ausserhalb der Stadtgrenzen, wo in große Abfallgruben die nicht verwertbaren Reste eingebuddelt wurden und Geruchsbelästigung an der Tagesordnung war. Wobei wohl wenig Rest übrig bliebt, weil so ziemlich alle Bestandteile eines Tieres als Grundmatrial für alles mögliche diente und verwendet wurde. (Leder, Kerzentalg, Knochenschnitzerei, Knochen für die Kalkbrennerei, etc.) Innerorts die Verkaufsläden mit Hauklotz und Beil zum Zerlegen der Fleischstücke, mit direktem Verkaufladen an der Straßenfront. Manchmal mit Räucherofen und langem, gemauertem und geziegeltem Grillbecken, mit Holzkohlefeuer, zum Fleisch/Fischgrillen als Imbiss. Schinken, gespickte Filets, Eberkopf, Schweinebauch, Speck, Lunge Maler Tiberius Iulius Tertius – Maler Bemalung von Wänden und Decken mit geometrischen Mustern, aber auch figürlicher Bemalung, Vögel, Ranken, Pflanzen, Kentauren, Gastmalszenen. Auf feuchtem Putz (fresco) oder auch auf der trockenen verputzten Wand. Farben mit Farbpigmenten aus Mineralfarben wie Mennig, Eisenoxyd, Zinnober, Ocker oder auch aus pflanzlichen Stoffen. Barbier/Friseur in Thermen oder privat Friseur (tonsor), Friseurin (ornatrix), Barbiere, Bader, Ankleidehelfer, Masseure, Perückenmacher, Haarefärben, Haarentferner (Pinzette) Parfüm- und Salbenhändler -negotiator seplasiarus Bibliothekare/Schreibwaren In Bibliotheken waren die Schriftrollen mit Titelzetteln auf der Kopfseite der Rollen ausgestattet. Wachstäfelchen-Hersteller Schreiber, tabularius – Rechnungsführer, Sekretär tabellarius - Postbote Das Notizbuch aus in Holz gefasster Wachstafel und Griffel. Das Wachs war schwarz und bei Druck beim Schreiben kam das helle Holz durch. Wichtige Dokumente waren aus Pergament oder Papyrus und mit Tinte aus Ruß und Säure in schwarz oder rot geschrieben Beinschnitzer Gegenstände aus Knochen und Horn, Kämme, Knöpfe, Zierbesätze, Haar- u. Nähnadeln, Griffel, Spielsteine, Würfel, Messergriffe, Möbelzierrat. Musik/Musiker/Flötenspieler/Schauspieler/Hornbläser/Lauten-und Harfenspieler/Trommler/etc. Tischorgel mit Blasebälgen und 4 Manualen, Pfeifen aus Blei?, Wasserorgeln |
Ziegleien/Töpfereien/Brennerein/Tongruben Ziegel/Dachziegelfabriken,Bauziegel, Bodenbeläge, Geschirr, Wandisolierungen und Ziegel-Luft-Systeme f. die Hypokausten, Terra Sigillata-Töpfereien, vermutlich von aus dem Süden eingewanderten Töpfern Im 4. Jahrhundert bekommt die Mayener Ware (in Mayen aber auch Töpferei in Weissenthurm) beherrschen die Keramikmarkt und werden den Rhein auf und ab gehandelt, evtl. als Zuschlag zur Mühlsteinfracht. Terra sigillata wurde bis weit ins Germanische über den Rhein nach Osten gehandelt. Töpfer/Brennöfen/Abfallgruben für Fehlbrände, Modeln, Reliefkeramik, Modelierwerkzeuge, Töpfescheiben Herstellung von grobem Koch- und Tafelgeschirr, Lampen, Schälchen, Becher, Krüge, Terrakottafigürchen, |
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Bergbau
und Industrie in der Osteifel SteinIndustrie: Trier ist bedeutender Moselhafen mit Thermen, Zirkus, Stadion, Uni, Palastaula Kalkabbau f. Mörtel und Putz In der Nähe von Metz keltische Gold/Silberauswaschung, Eisen- und Bronzeherstellung, Salzgewinnung und Fernhandel der Salzquelle von Chateau-Salins/Marsa Schon die Kelten stellten erst Reibsteine, später Handmühlsteine her. Mit Eisenkeilen und schweren Hämmern werden große Steine ausgekeilt. Die Basaltsälen wurden dann vermutlich in Unterständen schräg aufgebockt oder abgestützt und mit einem schweren Hammer grob in zylindrische Form gebracht. Die bruchrauen Ober- und Unterlager der zukünfrigen Mühlsteine wurden grob geglättet. Der Durchmesser wurde angerissen (mit Zirkel oder Schnur). Für die Läufersteine (doppelt konkav) und die konischen Ständersteine (metae) muss man wohl Schablonen oder Winkel verwendet haben. Die Ausarbeitung der Reibeflächen für römische Mühlsteine (sechs Schärfungsrillen auf der Reibefläche) wurde mit Spitzhacke und Fäustel eingeschlagen. Ausschlagen des Achsloches, bzw. Mühlenauges und für die Mühlhaue, den Mitnehmer, der von der Mühlachse aus in den Läufer eingriff und die Drehbewegung vermittelte. Tachyt aus dem Siebengebirge, Basalt v. Mayen für Staßenpflaster und Gebäudefundamente, Tuff für Brunnen, Gräber, Wasserleitungen, Häuser, Mühlsteine. Schiefer für Dächer. römische WErkstatt für Tuff-Verarbeitung unter einem Gebäude in Mayen/Am Kendel nördliche Eifel – Kalk (für Mörtel), Export vor allem an den Niederrhrein bis England. Sand- und Schiefersteinabbau Vermutlich gab es sowohl in der Nähe der Grube, als auch in Andernach Werkstätten. Tuffabbau unter anderem auch für den römischen Mörtel, der auch im Wasser aushärtet: gemahlener Tuff (Trass) mit Kalk oder Zement vermischt. Tuff – ist als Block nach feucht und leicht zu bearbeiten; trocknet aus und wird dann leicht, bleibt aber druckstabil. Damnatio ad metalla / Verurteilung zur Zwangsarbeit in den Steinbrüchen Kalkbrennerei Kalk aus der Nordeifel Branntkalk für Mörtel, Legionäre beschickten die Öfen und sorgten für Holznachschub Brenntemperatur 1050 Grad C. Es wurde Tagund Nach gebrannt. Eine Ofenfüllung incl. Abkühlung dauerte 6-7 Tage. 6 Brennöfen hatten eine Produktionskapazietät von 200 T Kalk/Monat. calcarii – Kalkofenarbeiter Bei Iversheim b. Euskirchen – 6 Kalkbrennöfen Steinmetze und Bildhauer/Gebäude, Kunst, Statuen,Grabsteine In der Osteifel Balsalt- Tuff- und Lavaabbau für Reibsteine, später für Mühlsteine Tuff, Basalt, Basaltlavaabbau bei Mendig, Kruft, Mayen, Rheinbrohl Hafen/Kran in Andernach Basalt, Tuff Maurer Publius Ferrarius Hermes – Maurer (Dechsel, Lot, Maurerkelle, Setzwaage, Pinsel und Winkelmaß) Kalkmörtel/opus caementicium als Gussmauerwerk – Mörtel mit Beimischung feiner oder grober Stein/Splitt/Ziegelsplitt. Auch Keramikreste von zerbrochenen Amphoren oder Ziegeln wurden mitverbaut. Verarbeitung in Schalenbauweise zwischen zwei aufgemauerten Wänden oder in Holzverschalungen. Äußere Wände wurden verputzt und bemalt. Wasserdichte Verputze entstanden durch Beimischung eines speziellen Vulkanauswurfgesteins (vom Vesuv oder auch vom LaacherSee-Ausbruch), Trass genannt. |
Offenbar arbeiteten in
Mayen ganze Betriebe unabhängig voneinander, aber
unter gemeinsamer Leitung der Großgrundbesitzer der
Villen von Thür oder dem Segbachtal.
Die grobe Arbeit fand im Steinbruch statt, aber die Feinarbeit an den Mühlsteinflächen wurde im Mayener Vicus in den Steinmetzwerkstätten erledigt. Den reichlich abfallenden Abschlag verwendete man als Straßenschotter oder Pflaster. Als die Kastelle begründet wurden, ging der Bedarf an Handmühlen fürs Militär zurück, weil in den Kastellstandorten große Mühlen aufgebaut wurden. Doch man fand Absatzmärkte in Germanien und im Norden. Die zum Teil sehr großen Mühlsteine für die "Sanduhr"mühlen und die Handmühlen wurden wohl mit Schlitten nach Andernach transportiert, wo sie auf Schiffe verladen und bis Großbritannien verhandelt wurden. |
Metallverarbeitung Bronzegießer – Name Copiritus Der Bronzeguss Er basiert auf dem Einschmelzen von Barren oder zerbrochenen Gegenstänen aus Bronze. Bei 1000 Grad wird das Metall geschmolzen. Die Nachbearbeitung der Rohgüsse erfolgt mit Steinhämmern. Legierung aus Kupfer und Zinn, Zierrat für Beschläge, Griffe, Bestecke, Schmuck, Gefäße, Götterfiguren, Nägel Meist wurde gezogen oder gemiedet, oder in zwei- oder mehrteiligen Formen gegossen. Altmaterial wurde eingeschmolzen Kandelaberschale Bronzeeimer Bronzekanne mit fein ziselierter Oberfläche Bleigiesser verziertes Fontänen-Bleirohr Bleisarg
Bronzeschere Verhüttungsindustrie für Eisen Metallverarbeitung Lucius Cornelius Atimetus - Schmied aerarius – Beruf Metallarbeiter Bleigiesser – Name: Gaius Tutor Servatius Nägel, Haken, Beschlagbänder, Scharniere, Ketten, Fenstergitter, etc., Sicheln, Winzermesser, Feuer, Blasebalg, Rohling/Barren, Hammer, Zange, Amboß, Schlosser Wie Schmied, ausserdem Feile, Schloss, Schlüssel, Publius Licinius Philonicus – ein Schmied (Amboß, Schmiedehammer, Zange) Lucius Cornelius Atimetus – ein Messerschmied Gold- und Silberschmied/Juwelier Lucius Cornelius Atimetus - Schmied aerarius – Beruf Metallarbeiter Bleigiesser – Name: Gaius Tutor Servatius Nägel, Haken, Beschlagbänder, Scharniere, Ketten, Fenstergitter, etc., Sicheln, Winzermesser, Feuer, Blasebalg, Rohling/Barren, Hmmer, Zange, Amboß, Gussformen für Nägel Schuhnägel eines
Militärschuhes
Schmied
Rekonstruktion eines Schmiedeofens mit Werkzeug Blasebalg Für die Metallverarbeitung brauche man dann auch Holzkohle. Die Köhler hatten zu tun, um mit ihren Meilern Holz zu Holzkohle zu verkokeln. |
Schlüssel Scharniere aus Knochen, Holz, Bronze Gold- und Silberschmied/Juwelier Tafelgeschirr nur aus Silber, Prunkgeschirre, Schmuck aus Silber und Gold, mit Edelsteinen Glas- und Gemmenschneidern anularius – Ringmacher/Juwelier |
Holz Zimmermann materiarius – Bauholzhändler Publius Licinius Demetrius – ein Zimmermann (Axt, Messer, Drillbohrer) Holzkonstruktionen f. Häuser, Fußböden, Decken, Treppen, Gerüste, Verschalungen, Türen, Fenster, Brunnenschächte, Bretter u. Balken auf Gehrung und mit Nut und Feder. (Axt, Hammer, Stemmbeitel, Dechsel, Lochbeitel, Sägen, Raspel, Nagelzieher) Holzschlag und Holzverarbeitung, Drehbänke (z.B. f. Säulen), Zahnhobel, Löffelböhrer zum Aushöhlen on Stämmen für Wasserleitungen (durch Blechringe miteinander verbunden). Die Zunft der Zimmerleute und Schmiede – collegium fabrorum tignariorum fungiert auch als Feuerwehr oder technische Nothilfe-Organisation cuparius – Küfer, Fassmacher Zimmermann cuparius – Küfer, Fassmacher Schreiner/Dreher Möbel, Luxusmöbel, Schränke, Truhen, Regale, Stühle, Drechseln, Schnitzen materiarius – Bauholzhändler Schiffswesen Nauta – Beruf Binnenschiffer (Schiffer und Transportunternehmer in einer Person) Flussschiffe waren wohl etwa 34m lang und knapp 5 m breit und kiellos für die flachen Gewässer Navicularii – Beruf Hochseeschiffer Gubernator – Beruf Steuermann Similio – Name eines Bootsmanns Chresimos – Name eines Flusskapitäns Publius Longidienus Publii Filius (Publius L. Sohn des Publius) – ein Schiffsbauer Fracht- und Lastschiffsführer/Unternehmen /Gilden der Schiffer, Verband der Steuermannshelfer, Treidler, Ruderer, Staker Wagenbauer (Name: Q. Minicius Faber) Es gab mit einer oder mehreren Achsen, geflochtenem Wagenkorb, geschlossen oder überdachter Wagenkasten, Leiterwagen, Ochsenkarren, elegante Reisewagen, schwere Lastwagen für Fässer, Ballen, etc. Bei den Reisewagen waren Fahrgestell und Karosserie getrennt, der Wagenkasten wurde freischwingend in hochstehenden Metallkipfen aufgehängt. Herstellung und Reparatur von Speichenrädern (Naben, Felgen, Achsschenkelbeschläge) erforderte sowohl Holzzurichtung als auch Metallbearbeitung. Es liegt nahe, dass sich hier mehrere Fachrichtungen arbeitsteilig in einer Werkstatt zusammentaten. |
Glas Köln ist politisches Zentrum und Zentrum von Glas- und Tonindustrie; Quarzvorkommen bei Köln-Glasherstellung Glasereien für Fensterglas (grünlich-gelb) oder feine Glasartikel Felix – ein Glasbläser – vermutlich um Köln herum u. Ruhrgebiet, die Gläser über Glashändler bis Schweiz und Britannien verbreitet Calpurnius und Ianuaris waren Glashersteller, die in Gallien beheimatet waren Vieles mehr zu Glas auf der nächsten Seite. |