liebevoll gestaltete Modelle der Villa |
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Völlig erhaltener Backofen mit Kuppel mit rundem Rauchabzug in der Mitte, aus zerschlagenen Ziegeln errichtet. Die Öffnung zum Korridor konnte mit einer schweren Tür geschlossen werden. Davor auf dem Boden findet sich noch Asche vom Heizen des Ofens. Genutzt im Hospiz/Herberge vom Ende 3.-Mitte 4. Jahrhundert. |
Ofen mit horizontalem Abschluss und Rauchabzug in der Raumecke. Zur Aufnahme eines grossen Kessels oder eines darüber liegenden Rostes bestimmt. Ende 3. - Mitte 4. JH |
Hier eine Abbildung von einem Schrank oder Wandschrank, vielleicht auch ein Schrein eines Larariums |
keltische Damenkleidung |
Der typische keltische Kapuzenmantel |
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So groß waren die Dachziegel |
Das Haupthaus der Villa am Silberberg
wurde seit dem 1. JH auf römische Art mit Ziegeln
gedeckt. Grossflächige Leistenziegel (tegulae)
wurden eng nebeneinander und von oben nach untern
überlappend verlegt. Der First und die Senkrechten
Stösse zwischen den Falzziegeln wurden mit
halbrund gewölbten Ziegeln (imbrices) abgedeckt.
Diese Dachdeckung wird auch noch im Mittelalter
als "Mönch-Nonne"-Dachdeckung genutzt.
Die römische Falzziegel besitzt aber keine Nasen, um sie in die Dachlatten einhängen zu können. Sie liegen nur auf diesen auf, womit die Gefahr des Abrutschens bei zu steiler Dachneigung steigt. Um den Schub der Ziegel abzufangen, hat man oft die unteren 2-3 Lagen der Dachlatten einzeln aufgenagelt. Die Falzziegel mit Nagellöchern wurden am Silberberg in grossen Mengen gefunden. Verlegemuster |
Aus Gewichtsgründen wurden viele hohe Räume nicht mit Steinwänden oder -decken errichtet, sondern mit einer Holz-Lehmkonstruktion. Den Kern der Wand bildet eine Konstruktion aus senkrecht stehenden Holzständern und einem Flechtwerk aus Rundhölzern dazwischen. Die Rundhölzer werden mit Lehm beworfen und in die Oberfläche Kerben eingedrückt, damit der später aufgetragene Zierputz nicht abrutschen kann. Der Unterputz besteht aus 2-3 Lagen unterschiedlichem Kalkmörtel. Die darauf angebrachte 0,5-1 mm starke Kalkschicht bildet auch zugleich den Malgrund für die Wandbemalung. Die Lattenkonstruktionen waren leicht und konnten trotzdem den auf der Unterseite aufgetragenen Hüttenlehm tragen. Auf diesem Hüttenlehm wurde 3 cm Unterputz aufgebracht und dann die ca. 1 mm dicke Schicht Kalktünche, die anschliessend in Freskotechnik bemalt wurde. |
Lattenkonstruktion von Tonnengewölben aus Latten mit Lehmbewurf und Kalkputz. Verschiedene Räume und Korridore der Villa waren mit Tonnengewölben überdacht. |
Reste von bemalten Wänden |
Hier sieht man im negativ die
ehemalige Lattenkonstruktion im Lehm.
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Lattenkonstruktion eines größeren Raumes |
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Reste vom Wandbemalung |
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In
der Portikusfront des Hauses befinden sich an
einigen Stellen Reste von Schiebetüren mit Glas. 2,70m breit war dieses Fenster mit innen liegendem, verglastem Holzrahmen und 2-flügeligem Laden draußen, der durch Schlitze zwischen Mauerwerk und Verputz eingeschoben werden konnte. Fensterglas wird in einem Sandbett gegossen. Beim Erkalten bekommt die Oberfläche die Struktur einer Puddinghaut und die Ränder ziehen leicht ein, während die Unterseite wegen der Abdrücke der Sandkörner rau bleibt. Das Glas ist zwar undurchsichtig, lässt aber das Licht hindurch. Die Fenster der Roemervillen sind wohl alle verglast gewesen. Die einzelnen Scheiben wurden mit dünnen Holzleisten in hölzernen Rahmen zusammenmontiert. |
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Mosaikrest |
Überblick über die Villenrest |
Estrich Heizungs"rohr" Ziegelstapel des Hypokaustums |
Hier haben Raubgräber den Estrich
aufgeschlagen, um an die darunter liegenden
Ziegel der Hypokausten zu gelangen
Die Konstruktion eines Fussbodens über einer Fussbodenheizung ist hier schön sichtbar: Auf einem Estrichboden stehen die Ziegeplattensäulchen, die den eigentlich leeren Raum bilden, durch den die erhitzte Luft strömt. Darüber liegen große und dicke Ziegelplatten (Suspensura) als Hitzeaufnahme und - schutzschicht. Darüber der splithaltige Fussboden des Raumes. Unter dem Verputz der Wände von hypokaustierten Räumen findet man in die Wand eingebettete Rauchabzüge (Tubuli), die gleichzeitig auch die Wand beheizten. 2 Praefurnien - von hier aus
wurden Raum 21 und 18 beheizt.
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Hier ein vollständig erhaltener Küchenherd mit Herdplatte aus Dachziegeln. Darunter ein Platz für Feuerholz und ein Geschirrschrank. Rechts angebaut befindet sich eine kleine Räucherkammer, links - tiefer gelegen - ein kleiner Backofen. Vor dem Herd ist eine bogenförmige Herdbank angebaut. Eine Platte mit Austernschale und Weinbergschnecken. Sie wurden vom Atlantik oder Nordsee lebend in Salzwasser eingelegt importiert. Herstellerstempel auf guten Tonwaren Anhand der Marken kann man auch die Handelswege rekonstruieren, denn manch teure Qualitätsware wurde von weit her importiert. |
Grosse Reibschüsseln, die vor dem
Brand mit Stein- und Ziegelsplit bestreut wurden.
Auf der rauen Oberfläche wurden Gewürze oder
Früchte zerrieben. Bei der Käseherstellung blieb
der Frischkäse daran hängen, während die Molke
über den Ausguss ablief.
Hier ist der Name des Geschirrnutzers in den Rand eingeritzt, wahrscheinlich war es ein Marcellus Die rot glasierte Terra Sigillata wurde als repräsentatives Ess- und Trinkgeschirr verwendet. Oft ist der Name des Nutzers in den Boden des Gefässes gestempelt oder eingeritzt, griffbereit sichtbar, weil das Geschirr zum Schutz der Innenseite auf dem Kopf stehend aufbewahrt wurde. |
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Dieser abgetrennte Raum enthält das
Hauptheiligtum des Hauses. Die Nische war wohl mit
weissem Marmor verkleidet und war der Platz für
ein Standbild des Hausgottes.
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Treppenhaus zum Obergeschoss für eine zweizügige Treppe. Die hölzernen Treppenstufen sind verbrannt. |
Hier sieht man deutlich die Brandspuren |
Der vordere Raum war eine Art Diele des Hauses, gegenüber dem Haupteingang liegt das Hausheiligtum. Nach beiden Seiten konnte man Wohnräume betreten. |
Hier kann man schön die unterschiedlichen Bauphasen des Gebäudes nachvollziehen |
Latrine/Abwasserkanal Eine Holzkonstruktion
über einer Abflussrinne aus Dachziegeln,
enthielt auf zwei Seiten des Raumes Sitze. Die Rinne entwässerte in einen außen anschliessenden Kanal, der um das Bad herum in Richtung Ahr führte. |
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Hier zwei Abbildungen von unterschiedlichen Wagenkonstruktionen, die im römischen Reich benutzt wurden |
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Der Nachbau eines römisches Karren |
Die meisten Karren hatten aber keine
Lenkachse, deshalb mussten auch die Strassenkurven
einen weiten Radius haben, damit die Karren um
"die Ecke" kamen.
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Schieferplattengräber, die nach dem Einsturz aller Gebäude im 7.-8. JH, in die 2 m hohe Überdeckung aus Hangschutt eingetieft wurden. Die Steinkisten wurden nach der Bestattung mit einer grossen Platte abgedeckt und die Grabgruben verfüllt. |
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In der Villa gab es ein
170 qm großes Reihenbad. Vom beheizten Umkleideraum
ging es ins Warmbad, danach ins Heissbad. Bei einem
Umbau wurde das Heissbad in einen anderen Raum
verlegt, wo in einer beheizten Wanne gebadet wurde.
Nach dem Bad konnte man in einem ungeheizten Raum
Gymnastik betreiben und sich im vorgelagerten
Kaltwasserbecken erfrischen. Über die Bedienungsräume der Heizungen (präfurnium) stand auf mächtigen Steinblöcken ein großer Kessel für die Heisswasserbereitung. Das Bad existierte vom der 2. Hälfte 1. JH bis Mitte 4. JH. |
Warmwassererzeugung in einem Bleiboiler |
Laconicum des Bades Erhalten ist hier der kreisrunde,
hypokaustierte und beheizbare Unterraum mit 4
Konchien (Nischen).
In diesen stehen ca. 70cm hoch angebrachte Bänke, auf denen man sitzend in trockenheisser Luft schwitzen konnte, also keine Dampfsauna, sondern ein Trockenschwitzbad. 2. Hälfte des 1. JHnC |
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Kanal- und Abwasser in der Villa |
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römische Schlosskonstruktion |
Nägel
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Beschreibung des keltisch-römischen Mähbalkens |
Türangeln |
Bleirohr
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Türscharniere
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Die Hälfte einer runden Bleiplatte wurde neben dem Schmelzofen gefunden, wo sie im Sandbett gegossen worden war. In der Spätphase des Gebäudes wurden hier Metalle geschmolzen und gegossen |
Bronzemesser/nordgermanischer Dolch
Scharniere
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Und noch ein paar Fundstücke, bzw.
deren Repliken, die in BNA ausgestellt sind.
Schädelkalotte
eines Neandertalters, gefunden in einer Kratermulde
bei Ochtendung/Eifel, zusammen mit Feuersteinwerkzeugen. Alter: ca. 160.000 vChr. Tasse mit breitem Bandhenkel aus einem Grabhügel der mittleren Bronzezeit. Kerbschnittverzierung, die damals mit einer weißen Kalkmasse gefüllt war. 1600-1200 vC, Mülheim-Kärlich Grabfund Der rechte Arm hielt ursprünglich eine Keule und die Augen waren mit Silber eingelegt. In der Mosel bei Kobern-Gondorf gefunden, 2.-3. JH Ziegenspuren Fasan Katze |
eisenzeitlichen Hunsrück-Eifel-Kultur (5.-4. JHvChr) bei Wolken/Eifel gefunden.
Glockenbecher
der Jungsteinzeit 2500-1800vC, Andernach
Grabfund
Trophäe, evtl. am Pfahl vor einem Heiligtum zur
Schau gestellt wurde.
ZZiegel mit Tierspuren Wieselspuren |